Der Chiphersteller Infineon will in Regensburg etwa 500 Stellen abbauen. Das bestätigte Unternehmenssprecher Andre Tauber auf BR-Anfrage.
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Der Chiphersteller Infineon will in Regensburg etwa 500 Stellen abbauen. Das bestätigte Unternehmenssprecher Andre Tauber auf BR-Anfrage.

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Infineon bekräftigt Wegfall von Arbeitsplätzen in Regensburg

Infineon bekräftigt Wegfall von Arbeitsplätzen in Regensburg

Der Chiphersteller Infineon hat heute bekräftigt, in Regensburg etwa 500 Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Infineon will dadurch Kosten sparen und noch wettbewerbsfähiger werden. Der Konzern bleibt aber dabei, dass es keine Kündigungen geben soll.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der Chiphersteller Infineon bleibt dabei: In Regensburg soll eine mittlere dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen – also etwa 500 – abgebaut werden. Das wurde heute (5.8.) bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Hauptsitz in Neubiberg bekannt. Eine exakte Zahl wurde nicht genannt.

Bereits seit einigen Monaten ist bekannt, dass in Regensburg eine mittlere dreistellige Zahl an Jobs abgebaut werden soll. Der Abbau in Regensburg betrifft vor allem einen Fertigungsbereich. Insgesamt bleibe Regensburg ein zentraler Standort, betonte Infineon-Chef Jochen Hanebeck bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Man richte den Standort stärker auf Innovation aus. Damit sei er "für viele Jahre gesichert".

Keine Kündigungen - offene Stellen sollen nicht nachbesetzt werden

Betriebsbedingte Kündigungen werde es weiterhin nicht geben, sagte Hanebeck am Montag (5.8.). Bereits im Mai erklärte Unternehmenssprecher Andre Tauber, dass offene Stellen aber nicht weiter besetzt werden, man wolle die natürliche Fluktuation im Unternehmen nutzen. Zudem sollen Mitarbeitende in Altersteilzeit geschickt werden. Unter Einbeziehung des Betriebsrats soll es auch einvernehmliche Beendigungen von Arbeitsverträgen geben, hieß es im Mai.

Heute (5.8.) hatte die frühere Siemens-Chip-Sparte Infineon für das abgelaufene dritte Quartal seines Geschäftsjahres Zahlen vorgelegt, die zeigen, dass der Konzern nur langsam aus der aktuellen Krise kommt. So sind Ergebnis und Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal zwar leicht gestiegen, vom Niveau des Vorjahres sind sie aber noch weit entfernt. Insbesondere der Gewinn brach mit einem Rückgang um gut die Hälfte auf 403 Millionen Euro ein.

Dass das aktuelle Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auch Jobs kosten würde, war bereits bekannt. Unklar war, wie viele Jobs wegfallen würden. Insgesamt streicht der Konzern 1.400 Jobs, 1400 weitere Arbeitsplätze werden in Billiglohnländer verlagert, wie Infineon heute mitteilte.

IG Metall spricht von "Kahlschlag" und zeigt sich entsetzt

Nach der Infineon-Ankündigung vom Mai sprach die Gewerkschaft IG Metall von einem "Kahlschlag". "Wir sind entsetzt und schockiert", teilte IG Metall-Sprecher Rico Irmischer damals auf BR-Anfrage mit. Der geplante Personalabbau komme für die Beschäftigten und die Gewerkschaft "völlig überraschend". Infineon wolle den Gewinn steigern, indem sie die Produktion ins billigere Ausland verlege.

Aiwanger: Standort Deutschland sei für Unternehmen zu teuer

Wie der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) damals in einem Schreiben mitteilte, zeigten die Infineon-Pläne, dass der Standort Deutschland bei den Unternehmen zu teuer sei – etwa, was die Energiekosten angehe. Das sei ein entscheidender Wettbewerbsnachteil. Positiv bemerkte Aiwanger, dass sich Infineon weiter zu seinen bayerischen Standorten bekenne.

Die Gründe für den Stellenabbau seien nicht überraschend, so Aiwanger. Einfache Produktionsschritte, "wie Wafer schneiden, testen und verpacken", ließen sich aufgrund der hohen Energiekosten hierzulande nicht halten. Mit Blick auf die betroffenen Arbeitnehmer teilte Aiwanger mit, dass sie aufgrund der hohen Nachfrage nach Fachkräften anderswo unterkommen könnten.

IG Metall kritisiert Aiwanger-Aussagen

IG Metall-Sprecher Rico Irmischer wiederum reagierte kritisch auf die Aussagen Aiwangers. Die gute Arbeitsmarktlage sei kein Trost für die betroffenen Arbeitnehmer. Der Wirtschaftsminister bagatellisiere den Abbau Hunderter Arbeitsplätze, so Irmischer. Zudem handle es sich nicht um einfache Arbeiten, die man ohne Weiteres auslagern könne.

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