Das Atomkraftwerk nahe Essenbach im Kreis Landshut
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Isar 2: Wackelt die AKW-Abschaltung bis Jahresende doch noch?

Isar 2: Wackelt die AKW-Abschaltung bis Jahresende doch noch?

Ende dieses Jahres will Deutschland aus der Atomkraft aussteigen. Doch im Hinblick auf eine mögliche Energiekrise gibt es immer wieder Zweifel. Nun meldet sich erneut Ministerpräsident Söder: Seiner Meinung nach brauche es die Kernkraft weiterhin.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Jahr 2011 – nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan – waren sich die meisten einig: Deutschland muss aus der Atomkraft aussteigen. Die Bundesregierung beschloss, Ende 2022 auch das Atomkraftwerk (AKW) Isar 2 bei Landshut vom Netz zu nehmen. Je näher dieser Zeitpunkt rückt, desto lauter werden nun aber die Gegenstimmen.

  • Zum Artikel: Länger Atomkraft - Geht das und was bringt es?

Söder will "Sicherheitsreserve"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich heute auf Twitter erneut für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke in Deutschland ausgesprochen. Neben einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien brauche es eine befristete Verlängerung der Kernkraft, erklärte Markus Söder am Dienstagmorgen.

  • Zum Artikel: Atomkraft, Fracking & Co - Söders Kurswechsel in Sachen Energie

Söder begründet seine Forderung als "Sicherheitsreserve". Es müsse alles unternommen werden, um Stromlücken nicht noch zusätzlich zu vergrößern. Geht es nach dem Ministerpräsidenten, soll der Ausstieg aus der Kernenergie deswegen erst Anfang 2024 erfolgen, also gut ein Jahr später als geplant.

Die drei noch verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland würden Strom für zehn Millionen Haushalte liefern. Jetzt den Stecker zu ziehen, sei zu deren Schaden, erklärte Söder, der sich damit auch für einen verlängerten Betrieb des Kernkraftwerks Isar 2 in Essenbach bei Landshut ausspricht. Das letzte aktive Kernkraftwerk Bayerns läuft planmäßig noch bis Ende des Jahres.

Betreibergesellschaft "genervt" von der Diskussion?

Die Betreibergesellschaft PreussenElektra erklärte auf Nachfrage des BR, die "immer neuen Vorschläge zu diesem Thema" nicht weiter kommentieren zu wollen. Ein Weiterbetrieb von Isar 2 bei Landshut sei unter gewissen Voraussetzungen möglich, hierfür brauche es aber ausreichend Vorlauf. Die Bundespolitik habe mehrfach deutlich gemacht, auf diese Option nicht zurückgreifen zu wollen. An dieser Sachlage habe sich nichts verändert, so ein Sprecher von PreussenElektra.

  • Zum Artikel: Mögliche Isar 2-Laufzeitverlängerung - Reaktionen aus Landshut

Die Betreibergesellschaft stellt sich weiter auf den 2011 beschlossenen Atomausstieg zum Ende des Jahres ein, heißt es.

Söder seit Ukraine-Krieg für Verlängerung der Atomkraft

Bereits Anfang März – kurz nach Ausbruch des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine – erklärte Markus Söder seine Bedenken und forderte den kurzfristigen Ausstieg vom Ausstieg. Um die Energiesicherheit angesichts des Kriegs zu gewährleisten, sollten die Kernkraftwerke in Deutschland drei bis fünf Jahre länger am Netz bleiben, so der Ministerpräsident. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte damals in der ARD, sein Ministerium habe eine Verlängerung der Laufzeiten geprüft, sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass sich diese kurzfristig nicht umsetzen ließe.

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