Jens Stoltenberg im Juli 2024 in Woodstock, Großbritannien
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Jens Stoltenberg (Archivbild)

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Stoltenberg soll Chef der Münchner Sicherheitskonferenz werden

Stoltenberg soll Chef der Münchner Sicherheitskonferenz werden

Der bisherige Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird offenbar neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz. Damit würde er Christoph Heusgen ablösen. Das melden mehrere Medien übereinstimmend.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll Christoph Heusgen im kommenden Jahr als Chef der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ablösen. Entsprechende Berichte des Nachrichtenportals "Politico" und des Redaktionsnetzwerks Deutschlands (RND) wurden der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen bestätigt. Die Münchner Sicherheitskonferenz will die Meldung auf BR-Anfrage derzeit nicht kommentieren. Auch die Nato wollte das Thema auf Anfrage der dpa zunächst nicht kommentieren.

Ischinger über Stoltenberg: Unvergleichlich beste Wahl

Präsident des MSC-Stiftungsrates ist Heusgens Vorgänger Wolfgang Ischinger. Das RND berichtete, er habe Stoltenberg in einer Sitzung des Gremiums als unvergleichlich beste Wahl bezeichnet. Mit dem früheren norwegischen Ministerpräsidenten würde die Leitung der MSC erstmals nicht in deutscher Hand liegen.

Stoltenberg übergibt sein Amt als Nato-Generalsekretär am 1. Oktober nach zehn Jahren an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte. Der 65-jährige Stoltenberg war von 2000 bis 2001 sowie von 2005 bis 2013 norwegischer Ministerpräsident. Dabei hatte er sein Land 2011 auch durch die schwierige Zeit nach den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya geführt, bei denen der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik insgesamt 77 Menschen tötete.

Aus für Heusgen nach nur drei Jahren

Der frühere Top-Diplomat und langjährige Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Christoph Heusgen, hatte den Vorsitz der Sicherheitskonferenz erst 2022 von Ischinger übernommen. Heusgen interpretierte seine Rolle als Chef der Sicherheitskonferenz oft weniger diplomatisch. Immer wieder geriet er nach Interviews in die Kritik. Zuletzt vor einem knappen Jahr, als er im ZDF das Massaker der Hamas nüchtern als "Hamas-Aktion" bezeichnete, wofür er sich später bei den Angehörigen der Opfer entschuldigte.

Prestigeträchtiges Forum für Sicherheitspolitik

Die Münchner Sicherheitskonferenz hat sich seit ihrer Gründung 1963 zu einem der bedeutendsten internationalen Foren zur Sicherheitspolitik entwickelt. Jährlich im Februar versammeln sich hochrangige Politiker, Nato-Verteidigungsminister, Militärexperten sowie Vertreter der Rüstungsindustrie im Hotel Bayerischer Hof in München, um über sicherheitspolitische Themen zu diskutieren.

Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Fragen, die die Sicherheit der Nato-Staaten betreffen. Langjährige Vorsitzende waren Horst Teltschik und Ischinger. Teltschik, ein früherer Berater von Kanzler Helmut Kohl, leitete von 1999 bis 2008 die Konferenz.

Mit Informationen von dpa, AFP

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