Ein Kreuz steht vor dem Fenster einer Kirche.
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Die evangelischen und die katholischen Kirchen haben in Deutschland deutliche Einbußen bei den Mitgliederzahlen hinnehmen müssen.

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Katholiken und Protestanten teilen sich erstmals ein Pfarrbüro

Katholiken und Protestanten teilen sich erstmals ein Pfarrbüro

Die beiden großen Kirchen in Bayern müssen sparen, zuletzt sind die Mitgliederzahlen stark gesunken. Im Nürnberger Stadtteil Langwasser wollen sich die Gemeinden in Zukunft ein Pfarrbüro teilen. Geplant ist das erste ökumenische Pfarrbüro in Bayern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein Servicezentrum für alle – egal ob evangelisch der katholisch. Das soll im kommenden Jahr im Nürnberger Stadtteil Langwasser entstehen. Die Gemeinden beider Konfessionen arbeiten daran, ein gemeinsames Pfarrbüro einzurichten, das sich um die Anliegen der 16.000 katholischen und evangelischen Mitglieder kümmern soll. Laut dem Bistum Eichstätt handelt es sich bei dem ökumenischen Pfarrbüro um das erste seiner Art in Bayern.

Pfarrbüro: Zentrale Anlaufstelle für Katholiken und Protestanten

Die "Zentrale Anlaufstelle" soll in der Nähe eines großen Einkaufszentrums eingerichtet werden. "Die Kirche hat die Aufgabe, auch den Menschen nahe zu sein, die von sich aus nicht den Weg in die Gemeinden finden. Daher wird die "Zentrale Anlaufstelle" gut erreichbar an einem Ort eingerichtet, an dem in Langwasser viele Menschen unterwegs sind", so Projektleiterin Ilona-Maria Kühn im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Die Gremien der katholischen Pfarrei in Langwasser und der vier evangelischen Gemeinden haben dem Projekt bereits zugestimmt. Kühn sieht die ökumenische Büro-Gemeinschaft auch als Antwort auf die "zunehmend angespannte finanzielle Lage beider Kirchen". Somit komme dem Projekt eine wichtige Vorreiterrolle in der ökumenischen Zusammenarbeit zu. Erwartet wird, dass durch die Zusammenarbeit Einsparungen gemacht werden, etwa beim gemeinsamen Einkäufen von Büromaterial, Kerzen oder auch Dienstleistungen.

Langwasser: Ökumenische Zusammenarbeit "hat lange Tradition"

Im Nürnberger Stadtteil Langwasser habe ökumenische Zusammenarbeit bereits eine lange Tradition, so Christine Schürmann, Dekanin des Prodekanats Nürnberg-Ost. Die Beteiligten seien "sehr, sehr happy", dass das gemeinsame Büro nun verwirklicht werde.

Wer im Stadtteil in Zukunft zum Beispiel eine Taufe anmelden möchte, einen Termin für eine Trauung vereinbaren oder eine kirchliche Bestattung für eine Angehörige oder einen Angehörigen organisieren möchte, kann sich bald an das ökumenische Büro wenden. Menschen in Not oder ehrenamtliche Helfer finden dort ebenfalls Ansprechpartner.

Einbußen bei Mitgliederzahlen

Die evangelischen und die katholischen Kirchen haben in Deutschland in den vergangenen Jahren deutliche Einbußen bei den Mitgliederzahlen hinnehmen müssen. Im vergangenen Jahr haben beide Kirchen mehr Mitglieder verloren als jemals zuvor. Alleine in Bayern haben 2022 153.579 Katholiken die Kirche verlassen. 2023 waren erstmals weniger als 50 Prozent der Menschen in Deutschland Mitglied in einer der beiden großen christlichen Kirchen. Daher fehlen ihnen auch Einnahmen durch die Kirchensteuer.

"Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und damit rückgängiger Ressourcen" wolle man "Kräfte bündeln und so gemeinsam mehr Service bieten, als es jede Kirche für sich allein schaffen würde", betonte Kühn. Das klassische Pfarrbüro-Angebot solle ergänzt werden durch Beratungsleistungen kirchlicher Fachstellen. Die Eröffnung ist für den 9. Mai 2024 geplant.

  • Zum Artikel: Reformation 2.0: Muss sich die Kirche anbiedern?

Mit Informationen von dpa.

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