In Bayern sind nach Daten der Krankenkasse AOK die Erwerbstätigen im vergangenen Jahr im Schnitt an 21,6 Tagen krankgeschrieben gewesen. Das entspricht einem Anteil von 5,9 Prozent Fehltagen im Kalenderjahr. "Damit lagen die Ausfallzeiten weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn der bisherige Höchststand des Jahres 2022 von 6,1 Prozent nicht erreicht worden ist", sagte Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, laut einer Mitteilung. 2023 wurde im Freistaat ebenso ein Anteil von 5,9 Prozent an Krankheitstagen registriert.
Im Bundesvergleich sind die Bayern seltener krank
Der Krankenstand in Bayern liegt jedoch unter dem Bundesschnitt: 23,9 Tage fehlten die AOK-Versicherten in Deutschland krankheitsbedingt 2024 an ihrem Arbeitsplatz und damit im Schnitt 2,3 Tage länger als im Freistaat. Nach Auswertung der AOK dauerten in Bayern mehr als 60 Prozent der Fehlzeiten länger als zwei Wochen und knapp mehr als 40 Prozent sogar länger als sechs Wochen.
Die AOK hat in Bayern rund 4,5 Millionen Mitglieder und ist damit die größte gesetzliche Kasse im Freistaat, ihre Daten werden zudem auch von anderen Kassen bestätigt: Auch bei der DAK sind die Krankschreibungen 2024 in etwa gleich geblieben, bei der Kaufmännischen Krankenkasse stiegen sie leicht an.
Psychische Erkrankungen spielen eine immer größere Rolle
An der Spitze der Krankschreibungen liegen nach wie vor Erkältungskrankheiten, alle drei Krankenkassen stellten aber fest, dass immer mehr Menschen unter psychischen Erkrankungen leiden. Anpassungsstörungen, Depressionen und chronische Erschöpfung sind immer häufiger der Grund für eine Krankschreibung. Zudem verursachten psychische Störungen mit im Schnitt 27,5 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall im Vergleich der Krankheitsarten die längsten Ausfallzeiten.
Hohe körperliche Belastung bedeutet auch hohen Krankenstand
Die Häufigkeit des Krankenstandes variiert laut AOK deutlich zwischen verschiedenen Branchen. Die meisten krankheitsbedingten Ausfalltage gab es in Berufen aus der Ver- und Entsorgungsbranche mit 35,9 Tagen. Diese Berufe seien häufig mit hoher körperlichen Belastung verbunden und es gebe überdurchschnittlich viele Arbeitsunfälle, hieß es. Auch soziale Berufe wie etwa in der Altenpflege wiesen hohe Krankenstände auf.
Besonders niedrig seien die Krankenstände hingegen in akademisch geprägten Berufsgruppen wie etwa an Hochschulen, in der Unternehmensberatung oder in der Softwareentwicklung.
Mit Informationen von DPA
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