Ein Wolf (Archivbild).
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Im Landkreis Traunstein hat es im März und April Wolfsrisse gegeben.

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Alpaka und Reh tot: Wolfsrisse in Oberbayern bestätigt

Alpaka und Reh tot: Wolfsrisse in Oberbayern bestätigt

Im Landkreis Traunstein hat es im März und April Wolfsrisse gegeben. Das hat das Bayerische Landesamt für Umwelt jetzt bestätigt. Demnach sind ein Alpaka in Übersee und ein Reh in Grassau getötet worden. Die Bürgermeister vor Ort reagieren gelassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Im Landkreis Traunstein hat es im März und April Wolfsrisse gegeben. Das hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt. Demnach sind am 14. März ein Alpaka in Übersee und am 5. April ein Reh in Grassau von einem Wolf getötet worden. Ob es derselbe "große Beutegreifer" war, kann das LfU nicht sagen, weil beim Fall in Übersee nicht ausreichend DNA-Spuren für genauere Analysen gefunden wurden. Klarer ist die Lage bei dem Reh in Grassau: Es wurde von einem männlichen Wolf gerissen, der aus der sogenannten Alpenpopulation stammt. Er hat im Register des LfU die Bezeichnung GW4028m bekommen.

Gelassenheit bei den Bürgermeistern von Übersee und Grassau

Die beiden betroffenen Gemeinden reagieren gelassen auf die Bestätigungen von Wolfsrissen. Herbert Strauch, Bürgermeister von Übersee, sagt, es habe keine Anrufe oder Anfragen von besorgten Bürgern gegeben. Es gebe keinerlei Beunruhigung deswegen. Strauch ist aber der Ansicht, dass ein Wolf "entnommen" werden sollte, wenn er öfter Probleme macht.

Auch der Bürgermeister von Grassau im Chiemgau, Stefan Kattari, bleibt gelassen. Der Wolf sei zwar Gesprächsthema, es gebe aber keine Unruhe in der Gemeinde: "Uns ist es wichtig, neutral mit dem Thema umzugehen und Informationen weiterzugeben", sagt er.

Ausstellung "Wer ist der Wolf?" in Grassau

Passend dazu öffnet am morgigen 1. Mai in Grassau im Chiemgau die Ausstellung "Wer ist der Wolf?" im Museum "Salz und Moor". Sie wurde vom Naturkundemuseum Bamberg zusammengestellt.

Auf der Homepage heißt es, die Rückkehr des Wolfes führe zu Konflikten und wecke viele Emotionen. "Die Ausstellung informiert objektiv über den Wolf und seine faszinierenden Eigenschaften. Sie thematisiert auch die Herausforderungen, die sich uns mit seiner Rückkehr stellen."

Viele Informationen zum Wolf finden sich auch auf der Web-Seite des Landesamts für Umweltschutz (externer Link, pdf zum Thema "Wolf und Mensch"). Demnach hat es in Deutschland keinen Angriff des Grautiers auf Menschen gegeben seit 1996, dem Jahr, in dem der Wolf bei uns wieder auftauchte. Die meisten deutschen Wölfe stammen aus der "Zentraleuropäischen Tieflandpopulation", im Süden sind öfter Wölfe aus der Alpenpopulation zu finden.

Fast 130 Wolfsrudel in Deutschland

Nach Angaben des LfU haben sich mittlerweile in Deutschland 128 Wolfsrudel angesiedelt sowie 35 Wolfspaare und zehn Einzeltiere. In Bayern gibt es mehrere standorttreue Wölfe, von der Rhön bis zum Gebiet Staffelsee-West, genaue Zahlen sind aber für den Freistaat nicht bekannt. Klar ist aber: Die Zahl der Wölfe wächst. Erst im Februar hatte das LfU mit der Hohen Rhön im Norden Bayerns und dem Pressather Wald in der Oberpfalz zwei weitere Wolfsgebiete ausgewiesen - zusätzlich zu den schon zuvor bestehenden neun Regionen mit standorttreuen Wölfen (externer Link zur LfU-Übersicht über das Wolfsmonitoring in Bayern). Dazu zählen bereits der Bayerische Wald östlich von Regen, der Raum westlich von Ingolstadt, die Allgäuer Alpen und das Gebiet "Staffelsee West", rund 50 Kilometer von Garmisch-Partenkirchen entfernt. In all diesen Gebieten können Tierhalter finanzielle Hilfe vom Staat bekommen, um Schutzmaßnahmen für ihre Tiere zu errichten – wie etwa Elektrozäune.

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