Die Landesgartenschau 2028 findet in Donauwörth statt. Das hat das bayerische Umweltministerium bekannt gegeben. Erst vor einem Monat hatte der Donauwörther Stadtrat überhaupt entschieden, dass sich die schwäbische Stadt bewirbt und schon jetzt gibt es die Zusage – das ist rekordverdächtig, aber auch kein gewöhnlicher Ablauf.
Dass es so schnell ging, liegt an dem Rückzieher der oberbayerischen Stadt Penzberg. Die stand als Ausrichterin eigentlich schon fest, hatte sich im Juni aufgrund klammer Kassen aber dazu entschieden, die Landesgartenschau wieder abzugeben.
Donauwörth hatte Konzept schon in der Schublade
Und so kam Donauwörth ins Spiel – offensichtlich ein Wunschkandidat der Staatsregierung. Denn laut Mitteilung wurde die Stadt sogar ermutigt, sich zu bewerben – in dem Wissen, dass es in Donauwörth bereits ein Konzept von einer früheren Bewerbung gibt. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) lobte das schnelle Einspringen: "Die schnelle Entscheidung der Stadt Donauwörth zeugt von Mut und Entschlossenheit."
Infrastrukturprojekt – mit Donau-Strand
Wie bei jeder Gartenschau geht es auch in Donauwörth nicht nur darum, einen Sommer lang viele Besucherinnen und Besucher anzulocken. Vielmehr ist eine Landesgartenschau ein staatliches Infrastrukturprogramm. Denn viele Projekte bleiben nach der Landesgartenschau erhalten.
Das zentrale Gelände der Landesgartenschau soll auf dem bisher schmucklosen Volksfestplatz in der Nähe des Bahnhofs entstehen – und danach als Grünfläche erhalten bleiben. Außerdem ist ein Strand an der Donau geplant. Denn bisher ist der Fluss in Donauwörth so gut wie nicht zugänglich.
Drei Brücken über Donau, Wörnitz und Bundesstraße
Besonders ist, dass für die Landesgartenschau gleich drei neue Brücken für Fußgänger und Radler gebaut werden sollen. Eine der Brücken führt dann vom Veranstaltungsgelände über die Donau. Die zweite über die Wörnitz, um die Altstadt besser zu verbinden. Und schließlich ist eine dritte Brücke für Radler und Fußgänger über die vierspurige Bundesstraße 2 geplant. Das Ziel: Einen Park, der im neuen Alfred-Delp-Quartier oberhalb der Altstadt entsteht, mit dem Zentrum zu verbinden.
Diese Brückenschläge könnten dazu beitragen, Donauwörth besser erlebbar zu machen. Bisher ist die Stadt durch viel befahrene Straßen und die beiden Flüsse Wörnitz und Donau mehrfach zerschnitten. Gerade für Fußgänger und Radler könnten die Wege kürzer und vor allem deutlich schöner werden.
Oberbürgermeister: "Wird uns enorm voranbringen"
Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré (parteilos) hat die gute Nachricht per WhatsApp auf dem Rad erfahren, wie er berichtet. Er macht gerade Urlaub und radelt über die Alpen. Sorré sagte BR24: "Eine Landesgartenschau ausrichten zu dürfen, ist wirklich wie ein Sechser im Lotto! Das wird Donauwörth richtig guttun, das wird uns enorm voranbringen!"
Donauwörth rechnet mit eigenen Kosten von 8,2 Millionen Euro bis 2029. Laut Landesgartenschau GmbH übernimmt der Freistaat aber bis zu 80 Prozent der Kosten für viele der geplanten Projekte. Außerdem gebe es neuerdings auch einen Zuschuss von einer Million Euro für die Durchführung der Landesgartenschau selbst.
Nur vier Jahre Zeit
Jetzt wird es spannend, ob Donauwörth es schafft, in nur vier Jahren die Brücken genehmigen zu lassen, zu bauen und auch alle anderen Baumaßnahmen fertig zu bekommen. Unter normalen Umständen haben die Landesgartenschau-Städte dafür oft doppelt so lange Zeit. Oberbürgermeister Jürgen Sorré sagte dazu: "Ärmel hochkrempeln, loslegen und keine Zeit verlieren!" Es gebe ja schon das Konzept. Das Ziel sei "sportlich, aber erreichbar."
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