Bürger stehen in einem Wahllokal in einer Schule an, um ihre Stimme für die Landtagswahl in Bayern abzugeben (Archiv).
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Bürger stehen in einem Wahllokal in einer Schule an, um ihre Stimme für die Landtagswahl in Bayern abzugeben (Archiv).

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Landtagswahl in Bayern: Die wichtigsten Infos im Überblick

Landtagswahl in Bayern: Die wichtigsten Infos im Überblick

Wie viele Kreuze darf ich machen? Wie vermeide ich es, ungültig zu wählen? Was ist anders als bei der Bundestagswahl? Und was, wenn ich meine Briefwahlunterlagen noch nicht abgeschickt habe? Die wichtigsten Infos zur Wahl am Sonntag finden Sie hier.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Am Sonntag dürfen 9,4 Millionen Bürger in Bayern ihre Stimme abgeben, 550.000 wählen zum ersten Mal. Damit nichts schief geht, hier die wichtigsten Fakten.

Was wird am Sonntag gewählt?

Am Sonntag finden zwei Wahlen statt: Die Landtags- und die Bezirkswahlen. Die Bürger in Bayern bestimmen also darüber, welche Politiker ins Landesparlament und welche in die Bezirkstage einziehen. Beide Wahlen finden immer alle fünf Jahre statt.

Wer Ministerpräsident wird, entscheiden die Wähler bei der Landtagswahl nicht direkt. Den Ministerpräsidenten wählt der neue Landtag - spätestens eine Woche nach seiner Konstituierung, die wiederum spätestens 22 Tage nach der Wahl, also am 30. Oktober, stattfindet.

Wie viele Kreuzchen habe ich?

Insgesamt hat jeder Wähler vier Stimmen: vier Stimmzettel, vier Kreuzchen. Die zwei weißen Stimmzettel sind für die Landtagswahl – die zwei blauen für die Bezirkswahl. Auf den kleineren, länglichen Zetteln muss der Direktkandidat eines Stimmkreises angekreuzt werden, auf den zwei großen ein Kandidat auf der Parteiliste. Eine Stimme je Stimmzettel bedeutet auch, dass man einem Kandidaten nicht mehrere Stimmen geben kann – Stimmen häufeln, so wie bei der Kommunalwahl, geht bei beiden Wahlen am Sonntag nicht.

Wann ist meine Stimme ungültig?

Macht man Kreuze bei mehreren Kandidaten auf unterschiedlichen Listen oder lässt den Stimmzettel leer, ist die Wahl ungültig. Was ebenfalls nicht geht, ist, zusätzlich etwas auf den Stimmzettel draufzuschreiben.

Am besten macht man ein Kreuz direkt in einen der kleinen dafür vorgesehenen Kreise. Einen Kandidaten unterstreichen oder umkringeln ginge aber auch. Auch dann wird der Wählerwille klar.

Was ist bei der Erststimme anders als bei der Bundestagswahl?

Die Erststimme ist bei der bayerischen Landtagswahl mächtiger. Bei der Bundestagswahl bestimmt allein die Zweitstimme über die Sitzverteilung im Parlament – bei der Landtagswahl dagegen werden Erst- und Zweitstimme zusammengezählt. Das bedeutet, dass die Erststimme nicht verloren geht, wenn der Direktkandidat, den man gewählt hat, nicht gewinnt. Sondern sie fließt in die Sitzverteilung ein und bestimmt die Mehrheitsverhältnisse mit.

Warum ist auch die Zweitstimme in Bayern mächtiger ?

Auch bei der Zweitstimme hat man bei der Landtagswahl in Bayern mehr Einfluss als bei der Wahl im Bund: Will ein Wähler mit seiner Zweitstimme einfach eine Partei wählen, kann er oben in der Liste sein Kreuz machen. Hätte er aber jemanden weiter unten auf der Liste besonders gern als Volksvertreter, kann er auch diesem Kandidaten seine Stimme geben. Das kann dazu führen, dass ein Kandidat von einem unteren Listenplatz nach oben rückt und der Kandidat von ganz oben nach unten durchgereicht wird. Die Parteiliste ist also nicht starr, sondern Bürger können mit beeinflussen, wer über die Liste in den Landtag einzieht.

Darf ich meinen Stimmzettel fotografieren?

Nein, Fotos, Selfies und Filmen in der Wahlkabine sind nicht erlaubt. Die Stimmabgabe muss geheim erfolgen. Was auch heißt: Zu zweit hinter den Sichtschutz verschwinden, ist verboten.

Was, wenn ich meine Briefwahlunterlagen noch nicht abgeschickt habe?

Wer Briefwahl beantragt hat, es aber bislang nicht geschafft hat, seine Unterlagen abzuschicken und jetzt Sorge hat, dass der Brief nicht mehr rechtzeitig ankommt, kann am Sonntag mit Wahlschein auch im Wahllokal wählen gehen. Diese haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Was nicht geht, ist, den ausgefüllten Brief in einem Wahlraum abzugeben. Das geht nur direkt beim Wahlamt – ebenfalls bis 18 Uhr.

Wer tritt an?

Zur Wahl treten 15 Parteien an. Die sechs Parteien, die aktuell im Landtag vertreten sind: CSU, Grüne, Freie Wähler, AfD, SPD und FDP. Sie alle haben einen oder zwei Spitzenkandidaten gekürt. Aber auch neun kleinere Parteien sind zu den Wahlen zugelassen.

Um am Ende mit Abgeordneten in den Landtag einzuziehen, brauchen die Parteien mindestens fünf Prozent der Stimmen – hierzu werden, wie oben geschildert, Erst- und Zweitstimmen verrechnet. Sollte eine Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, dürfen auch eigentlich siegreiche Direktkandidaten in den Stimmkreisen nicht in den Landtag einziehen.

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