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Unterricht in einer Grundschulklasse

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Lehrersituation am Untermain hat sich entspannt

Elterninitiativen und der Bayerische Lehrerinnen und Lehrerverband (BLLV) fordern schon lange eine bessere Lehrerversorgung am Untermain. Zum diesjährigen Schulstart hat sich die Lage nun endlich entspannt. Von Katrin Küx

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Seit Jahren sind der Lehrermangel an den Grund- und Mittelschulen und die hohe Fluktuation junger Lehrkräfte Richtung Hessen und Baden-Württemberg ein Thema am Untermain.

"Uns fehlte in den letzten Jahren das Stammpersonal. Wir mussten uns mit einjährigen Arbeitsverträgen über die Runden retten. Da wurde heuer nachgebessert. Wir haben 25 neue Planstellen bekommen, so dass wir nach der Personalzuteilung auf Kontinuität setzen und hoffen können. Von daher freue ich mich auf das kommende Schuljahr." Engelbert Schmid, Leiter des Miltenberger Schulamtes

Ersatzlösung, nicht Ideallösung

Laut Engelbert Schmid, Leiter des Miltenberger Schulamtes hätten rund 95 Prozent der Grund- und Mittelschullehrer im Landkreis Miltenberg Planstellen und rund fünf Prozent der Lehrer einen befristeten Arbeitsvertrag. Bei diesen fünf Prozent handelt es sich um Realschul- und Gymnasiallehrer, die zur Zeit Nachqualifizierungsmaßnahmen durchlaufen, um an Grund- und Mittelschulen unterrichten zu können. "Das sind Ersatzlösungen und sicher keine Ideallösungen“, erklärt Horst Kern, Kreisvorsitzender des BLLV in Obernburg und Rektor der Kardinal-Döpfner Grund- und Mittelschule in Großwallstadt.

"Der Gymnasial- und Realschullehrer ist weit weniger pädagogisch ausgebildet als der Grund- und Mittelschullehrer. Er will mit einer anderen Altersgruppe arbeiten und hat nicht vorgehabt, Schülern Lesen und Schreiben beizubringen." Horst Kern, Kreisvorsitzender des BLLV in Obernburg und Rektor der Kardinal-Döpfner Grund- und Mittelschule in Großwallstadt

Kern fordert ein Überdenken der Lehrerausbildung im Allgemeinen:

"Ein gemeinsames Grundstudium und dann erst die Entscheidung nach vier Semestern: Geht es an die Grundschule, geht es ans Gymnasium? Dann könnte das Kultusministerium auch viel kurzfristiger steuern und müsste nicht massenweise Referendare an höheren Schulen in die Arbeitslosigkeit entlassen, während an den Grundschulen die Lehrer fehlen." Horst Kern

Es sei auch nicht nachvollziehbar, so Kern, warum ein Grundschullehrer deutlich schlechter verdient als ein Gymnasiallehrer. Eine Forderung des BLLV laute deshalb schon seit langem: Gleicher Lohn für alle Lehrer.