Schrottautos sind auch in Bayern ein immer größeres Problem. (Archivbild)
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Schrottautos sind auch in Bayern ein immer größeres Problem. (Archivbild)

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Mehr Fahrzeugleichen: Was das für bayerische Städte bedeutet

Mehr Fahrzeugleichen: Was das für bayerische Städte bedeutet

Unerlaubt abgestellte Autos und Fahrräder sind in Bayern ein wachsendes Problem. In Städten wie München und Nürnberg steigen die Zahlen von Schrottautos und Fahrradwracks. Wo sind die Problemzonen? Ein Überblick.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Unerlaubt abgestellte Autos und Fahrräder sind nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ein wachsendes Problem. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter mehreren Großstädten in Deutschland ergab: Allein in Frankfurt sind bis Ende Oktober mehr als 1.000 Schrottfahrräder entfernt worden. Im gesamten Jahr zuvor waren es nur halb so viele. Damit haben sich auch die Kosten für die Entfernung und Entsorgung mit 90.000 Euro mehr als verdoppelt. Auch in Bayern sind die Wracks ein Problem. Wie reagieren die Städte? Ein Überblick.

Was ist ein unerlaubt abgestelltes Fahrzeug?

Unerlaubt abgestellte Fahrzeuge sind solche, die nicht mehr betriebsbereit, abgemeldet oder ohne Kennzeichen abgestellt wurden, wie das Kreisverwaltungsreferat in München mitteilte. Wegen der Verkehrssicherungspflicht müssten sie entfernt werden. Bei den Fahrrädern gehen die Kommunen in der Regel nach Augenschein. Wo seit Monaten kein Sattel mehr drauf ist, die Kette fehlt oder das Vorderrad demoliert ist, wird das Rad eher nicht mehr repariert.

Schrottautos und Fahrradwracks: Wer entsorgt illegal?

Auch Gebrauchtwarenhändler oder private Autoverkäufer stellen ihre Wagen ohne Nummernschild gerne mal im öffentlichen Raum ab. "Leider wird die öffentliche Verkehrsfläche von immer mehr Menschen als private Lagerfläche missbraucht. Hierdurch werden nicht nur Parkplätze belagert, sondern der Allgemeinheit auch Kosten auferlegt", kritisierte eine Sprecherin der Stadt Nürnberg.

In München müssen jährlich rund 3.000 bis 3.500 aufgegebene Räder entfernt werden, 200 davon sind nur noch aus Einzelteilen bestehende Wracks. Hinzu kommt eine steigende Zahl von halterlosen Fahrzeugen, wie die Stadt mitteilte. Mussten im Jahr 2022 noch 491 abgemeldete oder nicht mehr betriebsbereite Fahrzeuge abgeschleppt werden, waren es 2024 allein bis Ende November schon 554.

So ist die Lage in Nürnberg

In Nürnberg wurden im zurückliegenden Jahr 921 Fahrräder von der Kommune entfernt – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr mit 402. Dazu musste sich auch Nürnberg um eine steigende Zahl halterloser Fahrzeuge kümmern: Im Jahr 2022 registrierten die Zuständigen 2.642 Vorgänge, im Jahr darauf 2.749 Vorgänge und 2024 bis zum 27. Dezember 3.299 Vorgänge.

Wo werden die Fahrzeuge abgestellt?

Typische Abstellorte von abgemeldeten Kfz finden sich etwa in Gewerbegebieten oder nahe Autobahnen. Für den Versuch der illegalen Entsorgung werden regelmäßig abgelegene und schwach frequentierte Straßen gewählt. Schrotträder finden sich gerne zwischen anderen an Fahrradabstellplätzen – in Nürnberg etwa an (U-)Bahnhöfen oder bei Einkaufszentren.

In aller Regel warnen die Kommunen in Bayern mit einem auffälligen Aufkleber oder einer Banderole vor, dass das Gefährt entfernt wird, wenn es nicht bis zu einer gewissen Frist vom Halter selbst weggeräumt wird. Auch danach hat man noch eine gewisse Zeit lang die Chance, sein Eigentum zurückzubekommen. Ist die Frist aber verstrichen, wird das Auto oder das Rad verwertet – also je nach Zustand versteigert, verschrottet oder gespendet.

"Da hier jedoch definitiv in Eigentumsrechte eingegriffen wird, ist die notwendige Vorgehensweise sehr aufwendig", hieß es von der Stadt Regensburg. Dort, wie auch in Würzburg, schwankt die Zahl der eingesammelten Fahrräder über die Jahre recht stark.

Wer zahlt die Entsorgung?

Die Kosten für den aufwendigen Prozess der Entsorgung trägt bei Schrottautos der Halter – sofern er ermittelt werden kann. Diese umfassen den Angaben zufolge etwa die Abschleppkosten sowie Stand- und Verwaltungsgebühren. Wie hoch die Rechnung letztlich ausfalle, variiere je nach Aufwand, hieß es aus Dresden. Auch das achtlose Abstellen von Fahrradleichen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, ein Bußgeld kann drohen – in Hamburg etwa mit 100 Euro. Doch in der Regel bleiben die Kommunen auf den Kosten sitzen.

Auch ein Problem: Illegale Autoverschrottung

Jedes Jahr verschwinden in Deutschland rund 360.000 Autos. Das Bundesumweltamt schätzt, dass ein Großteil davon illegal zerlegt wird. Der BR hat zu diesem Thema im September 2024 recherchiert.

Mit Informationen von dpa.

Im Video (September 2024): Wenn Autos spurlos verschwinden - Illegale Autoverschrottung

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