Das Überholverbotsschild 277.1
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Radfahrer und einspurige Fahrzeuge dürfen in Gunzenhausen auf einem Stück in der Weißenburger Straße nicht überholt werden.

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Mehr Sicherheit: Fahrrad-Überholverbot in Gunzenhausen

Mehr Sicherheit: Fahrrad-Überholverbot in Gunzenhausen

Viele Städte und Gemeinden in Bayern feilen an ihren Radverkehrskonzepten. So auch die Stadt Gunzenhausen. Ein Gutachten hat verschiedene "Problem-Straßen" ausgemacht. In einer davon dürfen nun Radfahrer nicht mehr überholt werden.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Weißenburger Straße in Gunzenhausen ist eine wichtige Einfallstraße in die Stadt. Bis zu 10.000 Autos fahren hier pro Tag. Die Fahrbahn ist in Teilen sehr schmal. Kommt den Autos ein Lkw entgegen müssen sie abbremsen und Platz machen. Auf dieser Straße mit dem Rad zu fahren, ist ziemlich gefährlich. "Ich fühle mich auf dieser Straße nicht sicher", sagt eine Radfahrerin und schiebt ihr Rad auf den Gehweg.

Mehr Sicherheit für Fahrradfahrer

Seit kurzem dürfen auf einem 300 Meter langen Teilstück der Weißenburger Straße Radfahrer nicht mehr überholt werden. Gekennzeichnet durch das Verkehrszeichen 277.1. Das verbietet das Überholen von einspurigen Fahrzeugen. Seit 2020 ist das Verkehrsschild in der Straßenverkehrsordnung vorgesehen. Allerdings ist es noch wenig bekannt. Unter anderem in Erlangen und Bamberg gibt es solche Fahrrad-Überholverbote. "Wir versprechen uns natürlich mehr Fahrradfreundlichkeit aber vor allem auch mehr Sicherheit für die Fahrradfahrer", begründet Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (CSU) den Einsatz der Schilder.

Strafe: 70 Euro und ein Punkt

Allerdings halten sich nicht alle Autofahrer an die neue Vorschrift. "Wie sie es aufgestellt haben, bin ich einmal gefahren und dann haben mich trotzdem die Autofahrer überholt. Und da habe ich gesagt, das muss ich nicht haben", erzählt eine andere Radfahrerin in Gunzenhausen. Werden die Autofahrenden beim Überholen erwischt, kostet das 70 Euro, plus Gebühren, und einen Punkt in Flensburg.

Gefahrenstellen entschärfen

Die Schilder sind Teil des Radverkehrskonzeptes der Stadt Gunzenhausen. Darin wurden mehrere Problemstellen in der Stadt identifiziert, die nun Schritt für Schritt entschärft werden sollen. Die Bürgerinnen und Bürger können sich in Workshops einbringen. Das nächste Mal am Donnerstag (21.11.24) in der Stadthalle Gunzenhausen.

Das Fahrradüberholverbot ist der Anfang von mehreren Maßnahmen, die den Radfahrerinnen und Radfahrern in Gunzenhausen ein gefahrloseres Fahren ermöglichen sollen. Zum Beispiel wird am Ende des Überholverbots am sogenannten Saumarkt eine Markierung angebracht und eine Verkehrsinsel installiert werden, damit die Radfahrer sicherer nach links in den Marktplatz einbiegen können.

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Nach dem Überholverbot soll der Saumarkt in Gunzenhausen umgebaut werden, damit Radfahrer sicherer nach links in den Marktplatz abbiegen können.

Kritik am Überholverbot

Doch es wird auch Kritik an der neuen Beschilderung laut. Viele in Gunzenhausen bezweifeln, dass das Überholverbot etwas bringt. "Ich weiß nicht, wie das im Sommer wird, wenn dann mehr Radfahrer fahren und die Autos sich hinterher quälen, ob dann nicht Staus entstehen", überlegt ein Gunzenhäuser Radfahrer. Ein anderer versteht nicht, warum er hinter dem Radfahrer "hinterhertuckeln" soll, wenn er gefahrlos überholen könnte. Auch im örtlichen Radgeschäft sieht man das Verkehrsschild kritisch. "Deswegen müssen wir uns treffen und müssen eine gemeinsame Lösung finden", so Inhaberin Erika Gruber.

Eine Chance für Zeichen 277.1

Der Gunzenhäuser Bürgermeister Fitz kennt die Kritik. Dennoch will er dem Verkehrszeichen 277.1 in Gunzenhausen eine Chance geben. Eben auch weil es Teil der Maßnahme ist, um den Radfahrern das Abbiegen in den Marktplatz zu erleichtern. "Die Bürgerinnen und Bürger müssen einfach die Möglichkeit haben, sich drauf einzustellen. Aber man kann schon auch von den Pkw- oder Lkw-Fahrern erwarten, dass sie Rücksicht nehmen auf andere Verkehrsteilnehmer, die schwächer sind", so Fitz. Das Schild wurde bewusst jetzt in der kalten Jahreszeit aufgestellt, weil nicht so viele Radfahrer unterwegs sind - damit sich alle an die Situation gewöhnen können. Ob es dauerhaft bleibt, muss noch entschieden werden.

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