Mini-Günzburg heißt die Stadt, die für zwei Wochen in der Günzburger Grundschule besteht.
Bildrechte: BR / Karl Spannenberger
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Mini-Günzburg heißt die Stadt, die für zwei Wochen in der Günzburger Grundschule besteht.

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Mini-Günzburg: Kinder "spielen" zwei Wochen lang Stadt

Mini-Günzburg: Kinder "spielen" zwei Wochen lang Stadt

In Mini-Günzburg sind derzeit Kinder an der Macht. Zwei Wochen lang organisieren sie ihre eigene Stadt – mit allem, was dazugehört: Jobs, Behörden, (Spiel)geld. Dabei gibt es viele spannende Einblicke. So funktioniert die Kinderstadt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Eingang der Grundschule Süd-Ost in Günzburg ist mit rot-weißem Absperrgitter versperrt. Dahinter läuft für zwei Wochen die Kinderspielstadt Mini-Günzburg. Erwachsene gibt es hinter der Absperrung nur noch wenige. Entscheiden dürfen nur die Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre.

Die Vielfalt an Jobs ist groß

Alle Kinder und Besucher von Mini-Günzburg brauchen einen Ausweis. Entweder einen Besucherausweis oder einen Einwohnermeldeausweis. Auf dem sind dann Dinge vermerkt wie das eigene Haustier oder die Lieblingsfarbe. Mit dem Ausweis geht's dann zum Arbeitsamt. Denn auch die Mini-Günzburger müssen Geld verdienen. Das geht zum Beispiel bei der Stadtverwaltung, der Müllabfuhr, bei den Streitschlichtern – das ist hier die Polizei – oder den Sanitätern. Außerdem können die Kinder ein Handwerk lernen.

Günzburger Firmen unterstützen das Projekt

Möglich wird das durch die Unterstützung vieler Freiwilliger und auch regionaler Firmen. Auf dem Pausenhof hat unter anderem ein Günzburger Sanitärbetrieb eine Lehrstation aufgebaut. Die Kinder müssen dabei ein Rohrsystem zusammenbauen, dazu einen Duschkopf und einen Wasserhahn anschließen. Zur Belohnung dürfen sie dann Wasserbomben füllen. Andere Kinder stellen Schalen aus Ton und Kies her, schöpfen Papier, bauen Holzspielzeug, topfen Pflanzen ein und binden Blumensträuße.

Inflation und Fachkräftemangel sind eine Herausforderung

Mit ihren Jobs verdienen die Kinder Günzen, das ist die Währung in Mini-Günzburg. Doch es gibt Probleme, die jede andere Stadt auch hat. Weil sich die Kinder alle zwei Stunden einen neuen Job suchen müssen und auch jederzeit kündigen dürfen, ist das Arbeitsamt oft überlastet. Dadurch herrscht Fachkräftemangel und nicht jeder Betrieb hat zu jeder Zeit genug Mitarbeiter. Ein weiteres Problem ist die Inflation. Denn mit den verdienten Günzen können sich die Kinder so einiges kaufen. Von Essen über andere Dienstleistungen bis hin zu Freizeitprodukten wie Sonnenbrillen oder Kissen. Das Problem ist nur, dass sich die Preise seit Anfang der Woche schon mehr als verdoppelt haben.

Die Mini-Günzburger wählen ihr eigenes Oberhaupt

Die Inflation zu bekämpfen ist daher auch ein viel gehörtes Wahlversprechen der Kandidaten für das Bürgermeisteramt und den Stadtrat. Mitte der Woche durften die Mini-Günzburger nämlich darüber abstimmen, wer sie vertreten soll. Der Wahlkampf dazu wurde per Mundpropaganda und mit selbstgemachten Werbeplakaten in der Eingangshalle betrieben. Wer seine Chancen erhöhen wollte, konnte sich für ein paar Günzen auch ein Megafon leihen oder sich Lautsprecherdurchsagen kaufen. Der Höhepunkt für die Kandidaten war dann ein Interview im Medienzentrum.

Das nächste Mal findet Mini-Günzburg 2026 statt

Denn Mini-Günzburg hat auch eine eigene Presse. Mit einem Tablet stellen die Kinder jeden Tag die Mini-News her. Dieses 10-minütige Video informiert die Bürger über alle Neuigkeiten und wird am Ende jedes Tages den Kindern vorgeführt.

Am Ende der Woche ist nach zwei Wochen erst einmal Schluss mit Mini-Günzburg. 250 Kinder waren pro Woche dabei, die Plätze alle früh ausgebucht. Organisiert wird das Projekt von der kommunalen Jugendarbeit im Landkreis, zusammen mit dem Kreisjugendring Günzburg. Ehrenamtlich helfen aber viele Eltern und Freiwillige, das Programm auf die Beine zu stellen. Nächstes Mal soll Mini-Günzburg 2026 stattfinden, immer alle zwei Jahre und wieder in den Sommerferien.

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