Stadtrundfahrt in der Ape in Erlangen
Bildrechte: BR / Ina Schwandner

Die etwas andere Stadtrundfahrt: mit dem kultigen Dreirad-Roller aus Italien durch Erlangen

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Mit der Ape durch die City – Dolce Vita in Erlangen

Eine Stadtrundfahrt mit italienischem Flair in Erlangen: Wie das zusammengehen kann, testet derzeit die dortige Tourismus- und Marketingverein und bietet kostenlose Probefahrten mit der Ape an – dem kultigen Dreiradroller aus Italien.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Eine weiße Ape ist die neuste Attraktion in Erlangen. Das typisch italienische Fahrzeug auf drei Rädern ist in seinem Heimatland oft mit Ladefläche im Einsatz. In Erlangen aber gibt es hinter dem Fahrer eine Sitzbank für zwei. Denn hier soll die Ape künftig für ganz besondere Stadtrundfahrten im Einsatz sein. Wie diese aussehen könnten – das testet die Stadt derzeit mit freiwilligen Probanden.

Los geht die Reise durch die Hugenottenstadt in der Nähe des Rathauses. Und schon dort weckt das knatternde Gefährt mit seinem gut gelaunten Fahrer Patrick Siegler die Blicke auf sich. Er hat all die Erlanger Geschichten im Kopf und kennt die schönsten Ecken.

Zehn Fragen für alle Probefahrer

Der erste Stopp ist am Schlossplatz, mit dem markgräflichen Schloss aus dem Jahr 1700. "1804 gab es einen schweren Brand, bei dem im Winter bei -25 Grad das Löschwasser eingefroren ist und mit den Schäden kämpfen wir noch heute", weiß der Tourguide.

Auf geht es zur nächsten Sehenswürdigkeit. Als Mitfahrer hat man fast den Eindruck, selbst eine Attraktion zu sein. "Ciao, ciao", rufen die Leute den Mitfahrern zu, winken und grinsen die Ape an. Eine Stunde dauert so eine Testfahrt, die derzeit kostenlos ist. Dafür muss man sich aber bewerben und im Anschluss einen Fragebogen mit zehn Fragen ausfüllen, erklärt Christian Frank vom Erlanger Tourismus und Marketingverein. "Wir wollen wissen, wie es den Leuten gefällt, welche Tourenführungen gut passen und was sie auch preislich bereit wären zu erbringen", so Frank.

Liebe auf den ersten Blick

Er hat die Ape Calessino in einer Scheune im Landkreis entdeckt und sich sofort in den flotten Flitzer verliebt. "Ich wusste, daraus können wir eine touristische Attraktion machen", schwärmt er. Der Ansturm auf die Probefahrten gibt ihm recht.

Italien-Kurzurlaub für Daheimgebliebene

Die Fahrt geht weiter, vorbei am längsten noch erhaltenden Stück Erlanger Stadtmauer bis zum Gelände der Bergkirchweih. Da, wo an Pfingsten Zehntausende feiern, herrscht gerade ziemliche Ruhe. Nur ein Bierkeller ist auch unterm Jahr bewirtschaftet, erzählt Siegler vor den Kellereingängen stehend. "Wir sind stolz auf unsere Keller, die fast den ganzen Burgberg wie einen Käse durchhöhlen", sagt er und fährt weiter, auf eben diesen Burgberg. Hier, 50 Meter über der Stadt, zeigt er zum Abschluss der Tour einen der schönsten Aussichtspunkte, im Heinrich-Kirchner-Skulpturengarten. Aus seinem kleinen Lautsprecher tönen Italo-Hits und im Himmel der Ape leuchten nun Mini-Lampions.

Die Rundfahrt ist fast wie ein kleiner Italien-Kurzurlaub. Wenn alle Testfahrerinnen und Testfahrer zufrieden sind, dann will der Erlanger Tourismusverein die Ape-Fahrten ab nächstem Frühjahr regulär anbieten. Dann werden sie allerdings etwas kosten.

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