Drei Surfer in Neoprenanzügen stehen an der Eisbachwelle in München mit ihren Surfbrettern unter dem Arm und warten, bis sie an der Reihe sind. Auf der Welle surft eine Frau, am anderen Ufer stehen weitere Surferinnen und Surfer sowie Zuschauerinnen und Zuschauer unter Bäumen. Der Eisbach in München ist mit seiner Surferwelle auf Platz 45 der "besten 100 Strände der Welt" gelandet - und das ohne Strand. (Archivbild)
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Der Eisbach in München ist mit seiner Surferwelle auf Platz 45 der "besten 100 Strände der Welt" gelandet – und das ohne Strand. (Archivbild)

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Münchner Eisbach gehört zu den 50 schönsten Stränden der Welt

Münchner Eisbach gehört zu den 50 schönsten Stränden der Welt

Der Eisbach in München ist mit seiner Surferwelle auf Platz 45 der "besten 100 Strände der Welt" gelandet – und das ohne Strand. Wie kann das sein? Eine Spurensuche.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Es ist ein herrlicher Frühlingsnachmittag in München, die Bäume schlagen aus, die Sonne scheint, das Wochenende ist nah. An der Stelle, wo der Eisbach aus dem Kanal unter der Prinzregentenstraße hinausschießt und sich zur weltbekannten Surferwelle aufbäumt, geht es sommerlich zu: Mit kurzen Hosen, Sonnenbrillen und Eiswaffeln lehnen die Menschen an der Brücke oder stehen an beiden Ufern entlang, um den Surferinnen und Surfern in ihren Neoprenanzügen zuzuschauen. Was sie nicht wissen: Sie stehen gerade auf Nummer 45 der "100 Top Strände der Welt".

Eisbach ist besser als Ipanema

Strand? Nunja. Der Eisbach ist ein Kanal, seine Ufer haben noch nie Sand gesehen, nur Wiese, Waldboden und Entendreck. Aber das hat eine Jury nicht davon abgehalten, die Location auf ihre Hitliste zu wählen.

Dort liegt sie nun zwischen "Curracloe Beach" in Irland und "Starfish Beach" in Kanada; natürlich weit weg von Waikiki, Copacabana und Venice Beach, aber immerhin vor Ipanema und Miami. Nur: warum?

Jury aus Influencern und Bloggern hat Strände bewertet

Die Urheber des Rankings haben darauf eine Antwort. Es sind die Macher der Internetseite "beachatlas.com", nach eigener Aussage ein Londoner Startup, das auf seiner Internetseite Strände vorstellt und kategorisiert. Die Liste seiner Strand-Listen reicht von "Die 100 besten Strände der Welt" bis hin zu "Die sieben besten FKK-Strände in der Nähe von London". Für den gerade vergebenen "Golden Beach Award" hat eine Jury aus mehr als 40 Influencerinnen und Reisebloggern die Strände nach bestimmten Kriterien bewertet. Und die erklären auch, warum die Eisbachwelle – genau genommen der Englische Garten, aber der eben wegen der Welle – auf der Liste gelandet ist.

"Klassische Schönheit" war ein solches Kriterium und "abwechslungsreiche Natur", was bei der Welle durchaus hinterfragbar ist – aber eben auch "Party und Lifestyle", "Gemeinschaft" und "Kulturelle Bedeutung". In ihrer Begründung schreibt die Jury daher auch: "Wer hätte gedacht, dass München eine so coole Surfszene direkt in seinem Herzen verbirgt?" Tja, wer hätte das gedacht.

Zuschauer am Eisbach finden: Die Jury hat recht

Kriterien hin, fehlender Strand her: Die Menschen in Sommerstimmung sind an diesem Nachmittag mit der Jury einer Meinung. "Coole Sache hier, so was mitten in der Stadt zu haben, das ist ja genial!", sagt ein begeisterter älterer Zuschauer in breitem Schweizerdeutsch. Einer der Surfer liebt an der Welle am meisten, dass sie immer läuft: "Bei tollem Wetter wie heute kommt man einfach gern nach der Arbeit kurz vorbei, um 'ne Runde zu surfen." Sein Surfkollege sagt, was die Welle ausmache, sei "wahrscheinlich die Einzigartigkeit. So etwas gibt es nirgendwo so halb natürlich. Und das in Kombination mit der schönsten Stadt Deutschlands!"

Am nächsten an den – ihm unbekannten – Kriterien ist vermutlich ein Besucher aus Hamburg: "Es ist etwas Besonderes, so etwas in der Stadt zu haben. Das bringt die Leute zusammen. Ein Bruchteil der Leute ist aktiv am Surfen, aber alle haben Spaß dabei, sich das anzugucken. Und das ist einfach eine Art Event, das permanent hier ist, gerade bei dem guten Wetter." Oder, wie einer der Surfer sagt: "Bester Surfspot. Einfach nur Wiese und eine Welle und Leute, die Spaß haben."

Surfer auf dem Eisbach im Winder
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Surfer auf dem Eisbach im Winter

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