Ein Baukran ist am Samstagnachmittag im Münchner Stadtteil Bogenhausen auf zwei Häuser gekippt. Die Dächer wurden schwer beschädigt, zwei Bewohner mussten ärztlich behandelt werden. Schwerwiegend verletzt wurde niemand.
Gewichte des Krans entfernt und Dach abgedeckt
Die Gebäude wurden noch gestern vom Strom- und Gasnetz getrennt, so ein Feuerwehrsprecher. Ein Statiker habe die Häuser begutachtet: Weil erhebliche Einsturzgefahr bestand, sollte das Gewicht des Krans schnellstmöglich entfernt werden. Noch in der Nacht zum Sonntag holte daraufhin ein Berge-Kran die sieben abgestürzten Gegengewichte und den Queraufleger aus den beschädigten Dachgeschosswohnungen der beiden Häuser.
Die restlichen Trümmer der zwei zerstörten Wohnungen seien bisher nicht beseitigt worden, so der Sprecher weiter. Der umgestürzte Kranmast soll nach Angaben des Feuerwehrsprechers bis zu seiner Bergung nächste Woche liegen bleiben. Heute wurde eine große Plane als Notdach über die Gebäude gespannt.
In den beiden betroffenen Häusern gebe es zwischen 18 und 20 Wohnungen. Diese seien vorerst nicht mehr bewohnbar. Der Schaden sei "gewaltig", hieß es.
Niemand während Unfall im Dachgeschoss
Am Samstagnachmittag hatten Anwohner die Einsatzkräfte gerufen, weil ein Kran im Innenhof in Schiefstand geraten war. Kurz darauf stürzte er um und landete auf dem gemeinsamen Dach zweier Mehrfamilienhäuser.
Die Feuerwehr habe 16 Menschen aus den zwei Häusern evakuiert, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zwei von ihnen seien vom Rettungsdienst behandelt worden, aber unverletzt geblieben. In den Dachgeschosswohnungen habe sich zum Zeitpunkt des Einsturzes niemand aufgehalten.
Durch die acht Tonnen schweren Betongewichte wurden der Feuerwehr nach vor allem die zwei Dachgeschosswohnungen zerstört. Bis in die zwei Stockwerke darunter gebe es Schäden an Decken und Wänden. Eine benachbarte Villa verfehlte der Kran nur knapp.
Ließ aufgeweichter Boden den Kran kippen?
Die Bergungsarbeiten werden sich voraussichtlich über Tage hinziehen, hieß es bereits gestern. Am Montag sollen sich weitere Gutachter die Lage vor Ort anschauen. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht geklärt.
Der Schaden dürfte in die Hunderttausende gehen. Zum Unfallzeitpunkt herrschte Dauerregen, stürmisch war es nicht gewesen. Möglicherweise ließ vom Regen aufgeweichter Boden den Kran umkippen – zur Ursache ermittelt die Polizei.
Mit Material der dpa
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!