GW3092f – das ist das genetische Kürzel einer Wölfin in der Rhön. Sie hat zuletzt immer wieder Weidetiere in der Rhön angegriffen, getötet und verletzt. Damit könnte nun Schluss sein, denn: Die Regierung von Unterfranken hat eine Ausnahme-Genehmigung zum Abschuss erteilt. Inzwischen wurde, wie laut Genehmigung vorgesehen, ein Wolf erlegt.
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Mehrere Weidetiere gerissen – trotz Schutz
Die Regierung hatte die Abschussgenehmigung bereits am 1. August erlassen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Der Abschuss erfolgte in der Nacht auf den 27. August. Kurz vorher, in der Nacht auf den 26. August, waren in der Hohen Rhön noch sechs Schafe getötet und vier verletzt worden. Wer sie tatsächlich angegriffen hat, untersuchen derzeit noch Experten im Labor. Denn dank einer Genanalyse können Risse auch einzelnen Tieren zugeordnet werden.
Labor klärt Identität des toten Wolfs
Genehmigt hat die Regierung den Abschuss einer Wölfin, der besagten "Problemwölfin" GW3092f. Ihr wurden zuletzt mehrere Nutztierrisse zugeordnet. So soll die Wölfin im Zeitraum von Anfang Juni bis Ende Juli mehrere Male Weidetiere angegriffen haben, die durch Herdenschutzmaßnahmen wie etwa Zäune gesichert waren. Eine Genanalyse wird nun klären, ob es sich bei der geschossenen Wölfin um dieses Tier mit dem Code GW3092f handelt. Ergebnisse werden im Lauf der kommenden Woche erwartet.
Wölfe in der Rhön: Sorge um Nutztiere
In der Rhön war die Sorge wegen Wolfsangriffen auf Nutztiere zuletzt noch einmal gewachsen. Der Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld, Thomas Habermann (CSU), hatte erst vor wenigen Wochen in einem Brief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gefordert, den Schutzstatus für Wölfe abzusenken.
Allein im Juli kamen demnach fünf Ziegen, sieben Schafe und ein Lamm in der Region ums Leben. Die Liste umfasst für den Zeitraum zwischen Ende September 2023 und Ende Juli 2024 32 Einträge – darunter auch ein totes Pferd, bei dem aber durch einen Gentest keine Individualisierung eines Wolfes möglich war.
Mit Informationen von dpa
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