Begleitet von Schwertransport-Warn-Autos und mit etwa 30 Kilometer pro Stunde geht es für die Panzer zurück in die Kaserne nach Pfreimd.
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Begleitet von Schwertransport-Warn-Autos und mit etwa 30 Kilometer pro Stunde geht es für die Panzer zurück in die Kaserne nach Pfreimd.

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Nato-Mission: Oberpfälzer Soldaten zurück aus Litauen

Ein halbes Jahr waren rund 300 Soldaten aus Pfreimd in Litauen. Dort sollten sie zusammen mit internationalen Partnern Russland abschrecken. Nach der Ablösung sind sie mit ihren über 60 Tonnen schweren Panzern nun zurück in der Oberpfalz.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Für die Soldaten ist es Routine: Als der Zug mit den letzten acht Kampfpanzern vom Typ "Leopard 2 A7V" hält, steigen sie im Bahnhof Nabburg auf die Panzer und machen sie bereit zum Abladen von den Güterwaggons. Über eine Rampe geht es auf die Straße. Warnlichter werden auf den Drehtürmen angebracht, dazu Konvoi-Flaggen. Dann geht es begleitet von Schwertransport-Warn-Autos und mit etwa 30 Kilometer pro Stunde zurück in die Kaserne nach Pfreimd.

Ein halbes Jahr in Litauen Russland abschrecken

Ende Januar waren rund 300 Soldaten der Oberpfalzkaserne nach Litauen verlegt worden. Der Grund: die Nato-Mission "Enhanced Forward Presence". Eine internationale "Battlegroup" soll in Litauen, nur knapp hundert Kilometer von der russischen Grenze entfernt, die Nato-Ostflanke sichern und Russland abschrecken. Dazu hatten die Soldaten des Panzerbataillons 104 aus Pfreimd ihre Leopard 2 mit dabei. Mit diesen wurde vor Ort geübt - zusammen mit den litauischen Streitkräften und den anderen Partnern aus den Niederlanden, Belgien, Norwegen oder Tschechien.

Litauer froh über Mission

Vor Ort seien er und seine Kameraden gut aufgenommen worden, sagt Hauptmann Philipp G. vom Panzerbataillon 104. "Die litauischen Streitkräfte wollen auch immer mit den deutschen Streitkräften dort zusammen üben, um dieses Bündnis deutlich zu zeigen." Und auch die litauische Bevölkerung sei sehr dankbar, dass die Bundeswehr dort vor Ort ist.

Verlegung der Kampfpanzer soll Leistungsfähigkeit zeigen

Jetzt, nach der Ablösung durch andere Soldatinnen und Soldaten, mussten die Kampfpanzer mit dem Zug zurück nach Deutschland gebracht werden. Denn das Verlegen des schweren Geräts ist Teil der Mission. "Also wir gehen mit unserer eigenen Ausrüstung nach Litauen, weil auch das ein Teil der Abschreckung ist. Wir zeigen damit, dass wir in der Lage sind, Material von Deutschland nach Litauen zu verlegen und auch wieder zurück", sagt Hauptmann Philipp G. Außerdem sei es sinnvoll, dass die Soldaten das Material zur Verfügung haben, mit dem sie zu Hause bereits geübt haben. Notfalls müssten sie mit diesem auch kämpfen.

Dauerhafte Brigade in Litauen geplant

Für die Soldaten aus Pfreimd ist aktuell kein weiterer Einsatz im Baltikum geplant. Andere Soldaten aus der Oberpfalz, aus Oberviechtach, werden aber bald länger als nur ein halbes Jahr nach Litauen verlegt werden. Denn erstmals soll eine komplette Bundeswehr-Brigade dauerhaft in Litauen stationiert werden.

💡 Hintergrund

Die Soldaten aus Pfreimd führten seit Februar die sogenannte "Battlegroup" der Nato-Mission "Enhanced Forward Presence". Diese besteht seit 2017 und wird von 1.700 Soldaten unter anderem aus Frankreich, Kroatien, Belgien und Deutschland gebildet. Der Stationierungsort Rukla ist etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Der Einsatz dient der Abschreckung Russlands vor einem Angriff auf die baltischen Staaten und die Nato insgesamt. Soldaten aus der Oberpfalz waren zum dritten Mal im Einsatz in Litauen. Mit einem Rückkehrappell in Pfreimd feiern die Soldaten am 14. September den erfolgreichen Abschluss des Einsatzes.

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