Demonstranten im Regen mit Plakaten und Transparenten
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Etwa 50 Tierschützerinnen und Tierschützer haben am Sonntag vor dem Tiergarten Nürnberg gegen die Tötung von Pavianen demonstriert.

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Nürnberg: Tierschützer wollen Tötung von Pavianen verhindern

Nürnberg: Tierschützer wollen Tötung von Pavianen verhindern

Der Tiergarten Nürnberg plant die Tötung von Pavianen, um die Population erhalten zu können. Die Nachricht sorgte bereits unter der Woche für großes Aufsehen. Nun haben Tierschützer am Schmausenbuck demonstriert. Sie fordern eine Alternative.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Es war eine dieser Nachrichten, bei der bereits im Vorhinein klar war, dass es einen Shitstorm geben würde. Der Tiergarten Nürnberg hatte sich darauf vorbereitet. Das Ziel von vornherein: offene und transparente Kommunikation. Denn dass der Tiergarten plant, einzelne Paviane zu töten, um die Population in Nürnberg erhalten zu können, stieß – wie erwartet – vielerorts auf Entsetzen. Dass es zu Protesten kommen würde, war abzusehen.

Tierschützer wollen Tötung unbedingt verhindern

Und so haben am Sonntag mehr als 50 Tierschutzaktivisten bei strömendem Regen gegen die Tötung einzelner Paviane im Nürnberger Tiergarten protestiert. Aufgerufen zu der Aktion vor den Toren des Tiergartens am Schmausenbuck hatte die Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch.

Die Tötung müsse unbedingt verhindert werden, so die Leiterin der ARIWA-Ortsgruppe Nürnberg, Tamara Lude. "Die Tiere müssen ausgewildert werden. Wenn das nicht geht, dürfen keine Kosten und Mühen gescheut werden, um ein artgerechtes neues Gehege zu schaffen, außerhalb des Tiergartens", so Tamara Lude weiter.

Dag Encke, Direktor des Nürnberger Tiergartens, sagte dem BR auf Nachfrage: "Die Paviananlage wurde bereits 2009 erweitert und umgestaltet. Mit dem neuen Haus wurde die Innenfläche für die Tiere um ein Vielfaches vergrößert. In dem Zug wurde auch der Außenbereich generalsaniert. Die Haltungsbedingungen haben sich durch diese Maßnahmen deutlich verbessert." Eine nochmalige Erweiterung der Anlage sei allerdings weder möglich noch sinnvoll. "Sie würde die Frage nach dem Umgang mit dem begrenzten Platz nur vertagen."

Darf der Tiergarten Paviane töten?

Ob der Tiergarten einzelne Paviane "so einfach" töten darf, ist rechtlich noch nicht geklärt. "Letztendlich muss das ein Gericht entscheiden", sagte Tiergartendirektor Dag Encke dem BR bereits am Freitag. Laut Tierschutzgesetz darf ein Tier nur getötet werden, "wenn hierfür ein vernünftiger Grund vorliegt. Andernfalls ist die Tötung rechtswidrig und kann strafrechtlich geahndet werden." Die Justiz werde erst dann tätig, sollte jemand den Tiergarten anzeigen, so Encke – allerdings erst nach der Tötung eines Tieres.

Als vernünftiger Grund gilt aktuell beispielsweise "das Töten von Wirbeltieren zur Lebensmittelgewinnung (Schlachten) oder im Rahmen waidgerechter Jagd- oder Fischereiausübung". Ob der Arterhalt im Rahmen eines Zuchtprogramms als "vernünftiger Grund" für die Tötung von Tieren ausreicht, ist unklar. Sollten der Nürnberger Tiergarten Paviane töten, sind die rechtlichen Konsequenzen – Stand jetzt – ungewiss. Die Verantwortlichen befinden sich mit ihren Plänen in einer rechtlichen Grauzone.

Tiergarten im Dilemma: Tötung für Arterhalt

Am vergangenen Donnerstag hatte der Tiergarten öffentlich gemacht, dass er einige seiner Guinea-Paviane töten muss, da die Population zu groß geworden und überaltert sei. Die bestehende Pavian-Anlage sei für 25 Affen ausgelegt, momentan lebten dort aber 45 Tiere. Es komme zu blutigen Auseinandersetzungen unter den Tieren, das soziale Gefüge sei ins Ungleichgewicht geraten.

Wolle man die Population erhalten, was der Tiergarten als seine Aufgabe ansieht, führe kein Weg an der Tötung einzelner Tiere vorbei. Die Abgabe an andere Zoos sei nicht möglich, da es keine Kapazitäten gebe. Auch Auswilderungsprojekte gebe es derzeit nicht.

Im Video: Paviane im Tiergarten Nürnberg sollen sterben

Paviane im Tiergarten Nürnberg
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Paviane im Tiergarten Nürnberg

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