Für das neugewählte Nürnberger Christkind Nelli Lunkenheimer ist es der große Tag: Sie hat den Christkindlesmarkt mit dem feierlichen Prolog eröffnet. Tausende Besucherinnen und Besucher lauschten dem neuen Christkind auf dem dicht gefüllten Markt. Ein Raunen ging durch die Menge als es auf die Empore der Frauenkirche trat, begleitet vom Posaunenchor und einem Kinderchor. Mit freundlicher, klarer Stimme eröffnete sie den Markt – die Gäste klatschten und jubelten. "Es war wirklich ein unbeschreibliches Gefühl", sagte Nelli, nachdem ihr erster Auftritt so gut gelungen ist.
"Ich hab mich so gefreut, dass ich 'meinen' Markt eröffnen durfte und ich freue mich über jeden und jede, die kommt!", das Nürnberger Christkind, Nelli Lunkenheimer
Prolog eröffnet den Christkindlesmarkt
Strahlend stand Nelli Lunkenheimer bei der Eröffnung hoch auf der Empore der Frauenkirche über dem dunklen Markt – und ihre Freude war ihr nicht nur anzusehen, sondern auch zu hören.
Die Zeremonie läuft jedes Jahr gleich ab: Alle Lichter auf dem Markt wurden gelöscht, die Scheinwerfer waren auf das Christkind gerichtet. Erst läuteten die Glocken, dann spielte der Posaunenchor und ein Kinderchor sang. Der Prolog endete mit den Worten "… und wer da kommt, der soll willkommen sein". Dann gingen die Lichter auf dem Markt und in den Buden an.
Für viele Nürnberger ist es das Zeichen, dass die Vorweihnachtszeit wirklich begonnen hat. Auch wenn es in der Stadt schon seit Wochen weihnachtet. Und wenn sich die Karussells auf der Kinderweihnacht und das Riesenrad im Winterdorf auf dem Jakobsplatz schon seit einer Woche drehen. Auch die Gemeinden im Umland haben ihre Märkte längst eröffnet.
Entspannt in den wichtigen Tag ihrer Amtszeit
Nelli ließ trotz ihres großen ersten Auftritts den Tag entspannt angehen: Er begann für die 17-jährige Schülerin am Vormittag mit einem gemeinsamen Frühstück mit Familie und Freunden in einem Nürnberger Café. Vor gut einem Monat wurde sie in das himmlische Amt gewählt. Nun erwarten sie viele Termine in zahlreichen sozialen Einrichtungen, bei der Seelsorge, in Altenheimen und Kindergärten, in Schulen und auch im Nürnberger Gefängnis. Und natürlich kommt sie auch immer wieder über den Christkindlesmarkt geflogen und gibt Autogramme und hört den Menschen zu.
Nürnberger Christkindlesmarkt erstmals 1628 erwähnt
Tradition pur ist auf dem Hauptmarkt das Programm. Schließlich gehört der Nürnberger Christkindlesmarkt zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. Er wurde erstmals im Jahr 1628 als "Kindles-Marck" auf dem Boden einer Spanholzschachtel schriftlich erwähnt. Die mehr als 170 Buden haben rot-weiß-gestreifte Stoffdächer. Mehr Schmuck ist nicht gestattet. Glänzen sollen die Lichter und die Waren. Singende Schneemänner und Rentier-Figuren mit roten Nasen haben nach den Statuten der Stadt auf dem Hauptmarkt nichts verloren.
Die Stadt als Veranstalter legt außerdem Wert auf ein traditionelles Warenangebot. Neben den typischen Nürnberger Lebkuchen und Früchtebrot können die Besucherinnen und Besucher Süßwaren, Spielzeug, Weihnachts- und Christbaumschmuck sowie Kunstgewerbe kaufen. Zum Beispiel die typischen Rauschgoldengel und Zwetschgenmännla. Zur Stärkung gibt es unter anderem Glühwein und Nürnberger Rostbratwürste.
Der Markt als wichtiger Wirtschaftsfaktor
Bis zum Heiligen Abend erwartet die Stadt Nürnberg wieder mehr als zwei Millionen Gäste aus aller Welt, sagte Nürnbergs Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU), in deren Geschäftsbereich der Christkindlesmarkt fällt. Das wäre eine ähnlich hohe Zahl wie im vergangenen Jahr. Unterm Strich profitiert die Nürnberger Wirtschaft vom Christkindlesmarkt mit einem zusätzlichen Umsatz von rund 180 Millionen Euro, sagte Heilmaier.
- Zum Artikel: Nürnberger Christkindlesmarkt: Tradition als Trumpf
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