Die Opfer, es gab auch zahlreiche Verletzte, stammten aus Einwandererfamilien oder waren Sinti. Für Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter war die Tat deshalb "ein gezielter Anschlag auf das bunte, vielfältige und tolerante München". Die Stadt sei nach wie vor ins Herz getroffen, so Reiter in seiner Ansprache bei der Gedenkfeier.
Gegen die Lesart der Staatsregierung
Der Oberbürgermeister betonte, die Tat sei als "rechtsextrem und rassistisch" einzuordnen. Damit stellt er sich gegen die Lesart von Staatsanwaltschaft und Staatsregierung, die davon ausgehen, dass der Täter vor allem aus Rache handelte, weil er Jahre zuvor durch migrantische Mitschüler gemobbt worden war.
Für Reiter dagegen macht erst die Einordnung des Verbrechens als rechtsextrem und rassistisch deutlich, wie einschneidend es für die Stadtgeschichte war – vergleichbar mit dem Olympia-Attentat von 1972 und dem Oktoberfest-Attentat von 1980.
OB Reiter fordert "uneingeschränkte Solidarität" mit den Opfern
Das Stadtoberhaupt forderte die "uneingeschränkte Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen" und einen noch stärkeren Zusammenhalt der Münchner Stadtgesellschaft. Seinen besonderen Respekt und Dank drückte Reiter den anwesenden Angehörigen der Mordopfer und den Verletzten aus, "weil Sie mit uns zusammen dieses Zeichen setzen und sich dafür hier an diesem Ort erneut schmerzhaften und bedrängenden Erinnerungen aussetzen."