Ente mit orangem Schnabel und buntem Gefieder schwimmt
Bildrechte: BR/René Kirsch

Oranger Schnabel, buntes Gefieder, eine ganz besondere Stockente schwimmt im Augsburger Stadtgraben

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Oranger Schnabel, bunte Federn: Intersexuelle Ente in Augsburg

Rund 50 bis 100 Enten leben, je nach Jahreszeit, im Augsburger Stadtgraben – weitestgehend unbehelligt. Zwei Augsburger Vogelkundler haben zwischen all den ganz gewöhnlichen Stockenten allerdings ein ganz besonderes Exemplar entdeckt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Früh morgens liegen der Ornithologe Philipp Kraemer und sein junger Kollege Andreas Scheufele am Augsburger Stadtgraben auf der Lauer. Lange müssen sie nicht warten, bis das Objekt ihrer Begierde auftaucht. Auf den ersten Blick eine ganz normale Stockente. Für Vogelfreunde ist diese Ente allerdings eine kleine Sensation. Es geht um ihr Geschlecht.

Stockente mit orangem Schnabel und buntem Gefieder

Das bunte Gefieder ist das eines Erpels, der orange Schnabel allerdings kennzeichnet ein Weibchen. "Jetzt aktuell sind sie in der Mauserzeit. Da sehen die Erpel auch ein bisschen mehr aus wie die Weibchen. Aber der gelbe Schnabel bleibt immer und unsere Ente, die mausert zwar auch schon, hat aber noch mehr männliches Gefieder", erklärt Philipp Kraemer.

Augsburger auf der Suche nach der besonderen Ente

Ein Weibchen im Erpelkleid. Diese sogenannte Intersexualität oder Bi-Geschlechtlichkeit gibt es im Tierreich immer wieder, Experten sprechen von einer von einer Million Enten. Die in der Fachwelt daher immer wieder für Erstaunen sorgt, auch bei Philipp Kraemer. "Das Phänomen ist ja nicht ganz neu – aber es ist für Augsburg zum ersten Mal beschrieben worden", so der Ornithologe, den auch das Interesse der Augsburger freut. "Da hat tatsächlich ein älterer Herr mit dem Fernglas die Ente gesucht", so Kraemer. Leute dazu zu animieren rauszugehen und zu beobachten, das freue auch die Experten.

Über die Ursache dieser Intersexualität können die Forscher allerdings nur rätseln: "Das ist schwierig herauszufinden. Dafür müsste man dann quasi irgendwann die tote Ente einsammeln. Das ist wahrscheinlich unmöglich."

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version war in der Überschrift und einer Zwischenüberschrift von einem gelben Schnabel die Rede. Dies haben wir korrigiert. Die Ente hat einen orangen Schnabel.

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