Rinder auf einer Weide im Allgäu (Archivbild)
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Im Oberallgäu fordert der Bayerische Bauernverband Aufklärung zu Veterinärkontrollen (Archivbild).

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Tote Rinder im Oberallgäu – Bauernverband fordert Aufklärung

Sieben tote Rinder sind auf einem Hof im Oberallgäu gefunden worden. Auffälligkeiten hatte es zuvor unter anderem bei Hunden auf dem Betrieb gegeben. Der Bayerische Bauernverband zeigt sich irritiert und fordert Aufklärung zu Kontrollen auf dem Hof.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Nach dem Fund von sieben toten Rindern ist der Tierbestand eines Hofs im Landkreis Oberallgäu geräumt worden. Beim Bayerische Bauernverband stellt man sich die Frage, wie es auf dem Betrieb so weit kommen konnte. Kreisobmann Andreas Hummel sagte dem Bayerischen Rundfunk, man wolle vom Landratsamt möglichst bald erfahren, welche Kontrollen es auf dem Hof gegeben habe und welche Maßnahmen ergriffen worden seien.

Außerdem beschäftigt Hummel die Frage, wie das Veterinäramt im Oberallgäu mit Informationen des Hoftierarztes umgegangen sei, der den Landwirtschaftsbetrieb betreut.

Probleme mit Tieren in der "Hobbyhaltung" amtlich bekannt

Das Landratsamt hatte am Freitag mitgeteilt: "Der landwirtschaftliche Betrieb im Oberallgäu war dem Landratsamt bereits in der Vergangenheit bekannt, allerdings ausschließlich durch Auffälligkeiten bei Hunden und anderen Tieren in Hobbyhaltung, die sich auf dem Hof befanden. Im Bereich der landwirtschaftlichen Rinderhaltung waren bislang jedoch keine Missstände festgestellt worden."

Kreisobmann Andreas Hummel betonte im Gespräch mit dem BR, wenn es in der Hobbytierhaltung Probleme gegeben habe, hätte man dies zum Anlass nehmen müssen, auch die Nutztierhaltung auf dem Betrieb im Auge zu behalten.

Bauernverband und andere machen Landwirten Hilfsangebote

BBV-Kreisobmann Hummel verwies auf eine Reihe von Beratungsangeboten, die Landwirte in Anspruch nehmen können, wenn sie in finanzielle oder persönliche – etwa psychische – Probleme geraten.

Hilfe könne man unter anderem beim Bauernverband, beim Maschinenring oder auch bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SLVG) bekommen. Viele Angebote seien aber entweder noch im Aufbau oder aber schlicht zu wenig bekannt.

Kreisobmann lobt Projekt im Landkreis Ravensburg

BBV-Kreisobmann Hummel spricht sich außerdem für eine amtliche Stelle aus, die aktiv auf Landwirte zugeht, wenn es Hinweise auf kritische Verhältnisse gibt. Wenn es etwa um das Thema Burnout gehe, sagt Hummel, brauche es wirklich professionelle Hilfe – zum einen unmittelbar für die betroffene Person, aber auch, um im Ergebnis das Tierwohl aufrechtzuerhalten. Hummel verweist auf ein entsprechendes Angebot im Landkreis Ravensburg. In Bayern habe man mit entsprechenden Vorschlägen bislang keinen Erfolg gehabt.

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