Ein Flugzeug steht bei Nacht vor dem Airport Nürnberg
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Petitionen gescheitert: Kein Nachtflugverbot am Airport Nürnberg

Petitionen gescheitert: Kein Nachtflugverbot am Airport Nürnberg

In über 100 Petitionen hatten Anwohner des Flughafens Nürnberg gefordert, dass Starts und Landungen in der Nacht deutlich eingeschränkt werden. Doch ein Nachtflugverbot scheiterte im Verkehrsausschuss des Landtags. Einen Teilerfolg gab es dennoch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Starts und Landungen von Flugzeugen auch mitten in der Nacht: Das ist Alltag für die Anwohner des Flughafens Nürnberg. Allein für die kommende Nacht sind in der Zeit zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr morgens vierzehn Starts geplant - fast ausschließlich Urlaubsflieger zu Zielen im Mittelmeerraum oder Ägypten. 

Doch die Anwohner wollten das so nicht mehr hinnehmen. In einer Massenpetition von über 105 Petitionen wandten sie sich an den Bayerischen Landtag, um das zu erreichen, was es an den anderen beiden bayerischen Flughäfen in München und Memmingen längst gibt: ein Nachtflugverbot.

Teilerfolg: Petitionen werden künftig bei Planungen berücksichtigt

Doch die Petitionen scheiterten heute im Verkehrsausschuss - oder positiv betrachtet: es gab einen Teilerfolg. Denn eine Mehrheit aus CSU, AfD und Freien Wählern stimmte gegen eine Berücksichtigung der Petition. Aber immerhin hat der Ausschuss mit gleicher Mehrheit dafür gestimmt, dass bei den künftigen Planungen und Entwicklungen am Flughafen Nürnberg, die Petitionen beachtet werden. Insbesondere gilt das für die anstehende Überprüfung der Lärmkarten und Lärmaktionspläne, die laut Bundesimmissionsschutzgesetz im kommenden Jahr wieder ansteht.

Die Anwohner wollten mit den Petitionen eigentlich erreichen, dass in Nürnberg ein Nachtflugverbot zwischen 0 und 5 Uhr früh eingeführt wird. Denn in der fränkischen Metropole können Flugzeuge die ganze Nacht durch starten und landen. Sie verwiesen dabei auf die Nachtflugverbotsregelungen an den Flughäfen München und Memmingen: Der Bayerische Grundsatz für gleichwertige Lebensverhältnisse müsse auch beim Fluglärm gelten, hieß es zur Begründung.

CSU: Wirtschaftliche Bedeutung der Nachtflüge

Die Mitglieder der Regierungsfraktionen begründeten ihre ablehnende Haltung gegenüber einem Nachtflugverbot mit dem Geschäftsmodell des Nürnberger Flughafens, das möglicherweise bei Einschränkungen in Gefahr gerate. Der Ausschussvorsitzende Jürgen Baumgärtner von der CSU und eine Vertreterin der Staatsregierung verwiesen auf die wirtschaftliche Bedeutung der Nachtflüge für den Flughafen Nürnberg. Auch die Funktion Nürnbergs als nächtlicher Ausweichflughafen für München und Frankfurt sei nicht zu unterschätzen, hieß es.

SPD und Grüne: Anwohner hätten Recht auf Nachtruhe

Am Ende stimmten Grüne und SPD für ein Nachtflugverbot, CSU, AfD und Freie Wähler dagegen. Ausschussmitglieder von SPD und Grünen argumentierten, Urlaubsflüge könnten auch tagsüber unternommen werden. Die Anwohner hätten ein Recht auf Nachtruhe. Es gebe keinen ersichtlichen Grund, warum den Bürgern im Raum Nürnberg dieses Recht weniger zustehe als den Menschen im Umfeld der Flughäfen Memmingen und München. 

Der Flughafen Nürnberg wird zur Hälfte vom Freistaat Bayern getragen, zur anderen Hälfte von der Stadt.

Die Baustelle des Vorfeldes am Nürnberger Flughafen.
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Die Großbaustelle am Airport Nürnberg

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