ARCHIV - 14.06.2024, Berlin: Eine Frau hält auf der Hanfmesse «Mary Jane» ihren Joint in der Hand. (zu dpa: «Cannabis-Anbauverein plant bald erste Gras-Ausgabe») Foto: Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Monika Skolimowska
Audiobeitrag

Cannabis-Anbauverein plant bald erste Gras-Ausgabe

Audiobeitrag
>

Polizei: Mehr Verkehrsunfälle durch Cannabis in Nordschwaben

Polizei: Mehr Verkehrsunfälle durch Cannabis in Nordschwaben

Sprunghafter Anstieg von Drogenfahrten: seit der Legalisierung von Cannabis wurden in Schwaben-Nord heuer schon mehr Fahrer unter Drogeneinfluss erwischt als im gesamten letzten Jahr. Außerdem gab es 42 Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Cannabislegalisierung vom April hat einen erheblichen Effekt auf den Straßenverkehr in Schwaben. Das ist das Fazit des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord am Donnerstag (24.10.24) bei einem Medientermin.

Drogenfahrten: Neuer Höchsttand befürchtet

Die Polizei stellt schon jetzt mehr Drogenfahrten fest als in den letzten vier Jahren über das ganze Jahr gesehen. Man schlittere praktisch auf einen Höchststand hin - "wenn es so weitergeht", so Polizeisprecher Markus Trieb.

Cannabislegalisierung: 42 Unfälle unter Drogeneinfluss

Die Beamten registrierten laut Trieb in diesem Jahr bis Ende September zudem bereits 42 Unfälle, bei denen einer der Beteiligten unter dem Einfluss von Drogen stand, für die Beamten eine klare Folge der Cannabislegalisierung. 14 Personen sind bei diesen Unfällen verletzt worden. Das Problem laut Polizei: Der Abbau von Alkohol im Körper kann verhältnismäßig gut eingeschätzt werden. Bei Cannabis sei das deutlich schwieriger, und der Konsum könne sich noch Tage später auf die Reaktionsfähigkeit am Steuer auswirken.

Mehr Verkehrskontrollen nach Cannabis-Schulungen

Die Polizei will jetzt mit verstärkten Verkehrskontrollen reagieren. Für die Beamten hat es dafür auch noch besondere Schulungen gegeben, mit deren Hilfe sie Autofahrer, die unter Cannabiseinfluss stehen, schneller erkennen können. Besteht ein begründeter Verdacht, wird ein Bluttest angeordnet, der Autofahrer muss zudem für mindestens 24 Stunden den Schlüssel abgeben.

Cannabis-Konsumenten am Steuer schwer auszumachen

Bei den kontrollierten Personen sei "kein Cluster erkennbar", jedes Alter, jede Gesellschaftsschicht sei unter dem Einfluss eines Joints schon bei einer Kontrolle aufgefallen, so Katharina Baur von der Augsburger Verkehrspolizei. Mit den verstärkten Regel- und Schwerpunktkontrollen wolle man bei der Bevölkerung auch ein "Gefahrenbewusstsein schaffen", nicht nur mit möglichen Alkoholfahrern, sondern vermehrt auch mit Verkehrsteilnehmern unter Cannabiseinfluss zu rechnen.

Schon 29 Verkehrstote - oft wegen Tempoverstößen

Für den Schutzbereich Schwaben-Nord teilte die Polizei überdies mit, dass es in diesem Jahr bereits 29 tödliche Verkehrsunfälle gegeben hat. Bei den Ursachen sei eine Tendenz erkennbar: Nicht angepasste Geschwindigkeit, zu hohes Tempo generell sowie Vorfahrtsverstöße. Örtliche Schwerpunkte seien dabei nicht auszumachen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!