Zwei aufeinander geprallte S-Bahnen in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn
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Zwei aufeinander geprallte S-Bahnen in der Nähe des Bahnhofes Ebenhausen-Schäftlarn

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Prozessauftakt nach S-Bahn-Unglück in Schäftlarn

Prozessauftakt nach S-Bahn-Unglück in Schäftlarn

Zwei Jahre nach dem S-Bahn-Unglück im oberbayerischen Schäftlarn muss sich ab heute ein Triebfahrzeugführer vor dem Amtsgericht München verantworten. Ein Fahrgast war damals ums Leben gekommen, 51 Personen wurden verletzt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem tödlichen S-Bahn-Unglück in Schäftlarn startet an diesem Montag der Prozess gegen einen der beiden Lokführer. Was ihm vorgeworfen wird, klingt ungeheuerlich: Laut Anklage der Staatsanwaltschaft wurde die S-Bahn vor der Kollision zweimal zwangsgestoppt. Doch der 56-Jährige soll die Bremsung zweimal aufgehoben haben und unbeirrt weitergefahren sein – trotz Haltesignal.

Frontalzusammenstoß mit entgegenkommender S-Bahn

Der Lokführer fuhr aus dem Bahnhof heraus und beschleunigte den Zug auf etwa 67 Stundenkilometer. Auf der eingleisigen Strecke kam eine verspätete S-Bahn aus München entgegen. Diese wurde ebenfalls zwangsweise abgebremst und blieb auf der Strecke stehen. Als der Triebwagenführer die stehende Bahn sah, leitete er noch eine Schnellbremsung ein. Dennoch kam es zum Zusammenstoß in der Nähe des Bahnhofs Ebenhausen-Schäftlarn.

Der Aufprall war massiv. Die beiden Triebwagen verkeilten sich ineinander, Schienen verschoben sich. Die Waggons wurden teilweise von den Gleisen geschleudert und blieben an einer Böschung hängen.

Ein Toter, viele Verletzte, hoher Sachschaden

Ein 24-jähriger Zuginsasse starb noch an der Unfallstelle, 51 Fahrgäste wurden verletzt, unter ihnen auch die beiden Triebfahrzeugführer. Es entstand ein Schaden von rund sieben Millionen Euro.

Die Ermittlungen waren komplex. Eine unglaublich große Datenmenge musste analysiert werden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Rund 100 Zeugen wurden vernommen und zahllose Fotos ausgewertet. Das Gericht hat drei Prozesstage anberaumt, ein Urteil wird für Anfang März erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Triebfahrzeugführer fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor.

Mit Material von dpa

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