Ein Mann fährt mit einem Fahrrad bei einem Pressetermin über die Radschnellverbindung zwischen München und Garching.
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Ein Mann fährt mit einem Fahhrad bei einem Pressetermin über die Radschnellverbindung zwischen München - Garching.

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Radschnellwege in Bayern: Erste Teilstrecke fertiggestellt

Radschnellwege in Bayern: Erste Teilstrecke fertiggestellt

Weg vom Auto, rauf aufs Rad: Bayern plant 200 Kilometer "Radschnellverbindungen". 15 dieser Radautobahnen sind in mehreren Ballungsräumen geplant, vor allem für Berufspendler. Ein erstes Teilstück von München nach Garching ist nun eröffnet worden.

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Drei von insgesamt 200 Kilometer Radschnellverbindungen (RSV) in Bayern sind fertiggestellt: zwischen München und Garching. Ein Jahr hat der Bau gedauert, zehn Jahre wurde darüber diskutiert. 5.000 Radler sollen zukünftig hier fahren: vor allem Berufspendler und Studierende. 3,5 Millionen Euro kostet die Strecke, 75 Prozent zahlt der Bund.

Radelnde Berufspendler: Direkt, sicher und schnell zum Ziel

Die Radschnellverbindung sieht aus wie eine Radautobahn. Sie hat grüne Begrenzungsstreifen, ist drei Meter breit, muss mindestens zehn Kilometer lang sein und verknüpft wichtige Start- und Zielbereiche über größere Entfernungen. Das Ziel dabei: Schnell, sicher, bequem und direkt ohne Hindernisse wie Kreuzungen oder Ampeln mit dem Fahrrad fahren.

Neben sechs sternenförmig angeordneten Radschnellverbindungen rund um München sind weitere Trassen geplant in den Ballungsräumen Nürnberg, Aschaffenburg, Ulm und Freilassing. Sie befinden sich entweder in einer Machbarkeitsstudie, sind in Planung oder bereits im Bau.

Verkehrsminister Bernreiter: "Eine echte Alternative zum Auto."

Für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ist der erste Radschnellweg zwischen München und Garching ein Vorzeigeprojekt. "Das ist eine tolle Geschichte. Wir wollen, dass die Menschen aufs Rad umsteigen, auf längeren Strecken, und zwar jeden Tag. Wir wollen das Alltagsrad verkehrstauglich machen." Der Bund unterstützt die Radautobahnen in Bayern mit 65 Millionen Euro. Der Freistaat finanziert nur Abschnitte an Kreis- und Staatsstraßen. Die beteiligen Landkreise und Kommunen müssen auch ihren Teil dazu beitragen.

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Bayerns Verkehrminister Christian Bernreiter setzt aufs Rad. Der 1. Teil einer Radschnellverbindung zwischen München und Garching ist eröffnet.

Kritik von der Opposition: Freistaat schmücke sich mit fremden Federn

Die Grünen im Bayerischen Landtag finden die Idee der Radschnellverbindungen grundsätzlich gut. Aber sie kritisieren, dass der Freistaat sich mit fremden Federn schmücke. Für Markus Büchler, Mobilitätsexperte der Grünen-Fraktion, ist es ein schlechter Scherz. "Es ist ja nur eine Aufzählung kommunaler Projekte, die die Kommunen zum Teil auch schon längst vertagt haben, weil sie nämlich finanziell nicht in der Lage sind, die Projekte zu stemmen."

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sagt: "Wir wollen niemanden zu seinem Glück zwingen. Es muss schon die Kommunalpolitik vor Ort mittragen. Wir machen das entlang von Bundes- und Staatsstraßen, das ist unsere Aufgabe, ansonsten ist es Aufgabe der Kommunen."

Lob vom ADFC: "Ein Gefühl von Holland im Freistaat!"

Neben den 200 Kilometer Radschnellverbindungen sollen bis 2030 insgesamt 1.500 Kilometer neue Radwege in Bayern entstehen. Das sieht das bayerische Radgesetz vor, das im vergangenen Jahr vom Bayerischen Landtag verabschiedet wurde. Der ADFC Bayern (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) hat immer wieder das Schneckentempo der Staatsregierung beim Ausbau der Radwege bemängelt.

Nun begrüßt der Fahrrad-Club die Pläne für die Radschnellwege. "Endlich ein Gefühl von Holland auch im Freistaat!", sagt Bernadette Felsch, ADFC-Vorsitzende Bayern. "Nach über 10-jähriger Planung dieses Abschnitts hoffen wir, dass der Bau weiterer Radschnellverbindungen schneller geht."

Fahrrad-Club: Radschnellwege haben großes Potenzial

Die Radschnellverbindungen ermöglichten durchgängig ein komfortables, sicheres Fahren ohne ständige Zwischenstopps, so der ADFC. So kommen Radfahrende zügig von A nach B, ohne durch motorisierten Verkehr gefährdet oder von Hindernissen ausgebremst zu werden. Radschnellwege haben wegen ihrer Attraktivität für Pendler und Pendlerinnen großes Potenzial, Fahrten vom Auto aufs Rad zu verlagern und somit Staus und dichtem Verkehr entgegenzuwirken.

Kritik vom ADFC: Noch nicht viel Konkretes, keine klaren Zuständigkeiten

Für fünf Radschnellwege nach München gebe es bisher nur eine Machbarkeitsstudie, so der ADFC. Nur die Trasse nach Markt Schwaben werde geplant. Für den Straßenbau in Bayern stehe viel mehr Geld und Personal zur Verfügung, kritisiert der ADFC. Er fordert, dass der Freistaat die Baulast für die Radschnellwege übernimmt, damit die Zuständigkeiten klar geregelt sind und der Bau schneller vorangeht.

Bleibt die Frage: Kommen die 15 Radautobahnen in Bayerns Ballungsräumen wirklich, und wenn ja: Wann sind sie fertig? Verkehrsminister Christian Bernreiter ist optimistisch. "Wir haben da sehr viel in Bewegung gesetzt."