Das Raumordnungsverfahren für den geplanten Flutpolder Wörthhof im Landkreis Regensburg ist abgeschlossen. Wie die Oberpfälzer Bezirksregierung jetzt mitteilt, entspricht der Flutpolder den Zielen und Erfordernissen der Raumordnung. Das bedeutet: Der Flutpolder könnte gebaut werden.
38 Vorgaben müssen erfüllt werden
Jedoch müssen einige Maßgaben berücksichtigt werden. Insgesamt werden 38 Vorgaben aufgelistet: Unter anderem müssten bestehende Trinkwasserversorgungsanlagen geschützt werden, die Eingriffe in die Natur, Landschaft und Landwirtschaft dürften nur minimal sein und das Projekt solle mit der regionalen und überregionalen Energieversorgung vereinbar sein, wie es in einer Mitteilung heißt.
Gerade die Energieversorgung hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt: Die geplante Stromtasse Südostlink würde das Poldergebiet durchschneiden.
Hunderte Einwendungen ausgewertet
Im Raumordnungsverfahren haben über 50 Institutionen Stellungnahmen abgegeben, darunter sogenannte Träger öffentlicher Belange, Fachstellen und die betroffenen Gemeinden. Insgesamt wurden auch über 360 private Einwendungen ausgewertet.
Die Regierung betont, dass es sich bei der landesplanerischen Beurteilung um ein fachbehördliches Gutachten zur Raumverträglichkeit handle. Eine abschließende Entscheidung über das Vorhaben sei damit nicht verbunden. Diese sei dem nachfolgenden Genehmigungsverfahren vorbehalten. Dort wird zum Beispiel auch der Bedarf geprüft, unter Betrachtung möglicher Alternativen.
Flutpolder so groß wie der Tegernsee
Vor den Toren der Stadt Wörth an der Donau im östlichen Landkreis Regensburg soll ein Flutpolder entstehen mit einer Fläche fast so groß wie der Tegernsee - der Polder soll 772 Hektar groß werden. Im Falle eines Jahrhunderthochwassers könnten in den Polder 30,5 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Donau abfließen. Dadurch sollen dann die Regionen donauabwärts vor Überflutung geschützt werden, also etwa der Raum Straubing, Deggendorf und Passau.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde die Menge des Wassers im Polder mit 16 Millionen Kubikmetern angegeben. Diese Zahl bezieht sich auf eine frühere Planungsvariante des Polders, die mittlerweile veraltet ist.
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