600 Millionen Euro soll es kosten – das neue Produktionsgebäude des Pharma-Unternehmens Roche in Penzberg im Landkreis Weilheim-Schongau, für das heute der Grundstein gelegt worden ist. Dies ist die größte Einzelinvestition, die Roche in Deutschland jemals getätigt hat. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) haben heute die Baustelle besucht.
Forschung zur Behandlung von Krebs, Diabetes und Alzheimer
In dem neuen Produktionsgebäude sollen 450 chemische Stoffe produziert werden, um Krankheiten wie etwa Krebs oder Diabetes besser zu erkennen. Konkret geht es um diagnostische Einsatzstoffe wie Enzyme, Antikörper oder Nukleotide. In Zukunft sollen außerdem diagnostische Mittel zur Erkennung von Alzheimer entwickelt werden.
Scholz: Deutschland kann Weltspitze in Forschung und Biotechnologie werden
Die Investitionen von Roche in Penzberg und an den anderen deutschen Standorten seien ein wichtiges Signal für die Modernisierung und die Attraktivität des Pharma- und Industriestandorts Deutschland, so Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Grundsteinlegung. Außerdem betonte er: "Deutschland hat das Zeug dazu, zur Weltspitze in der Medizinforschung und der Biotechnologie zu gehören." Allerdings geschehe dies nicht von allein. Wichtig sei, dass in der Vergangenheit zu viele Auflagen, Fristen und Vorschriften die Branche unnötig ausgebremst hätten.
Seit die Vorgaben gelockert worden seien, gehe es für die Pharma- und Biotech-Branche wieder aufwärts. "Nationale und internationale Unternehmen haben mehr als sieben Milliarden Euro in den Pharmastandort Deutschland angekündigt. Das hat es in dieser Dimension so über Jahre hinweg nicht gegeben", sagte Scholz. Seit 2023 seien über 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen worden.
Söder: Forschung gibt Hoffnung für kranke Menschen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte, dass das Zukunftsprojekt ohne einen Euro öffentliche Gelder gebaut werde. "Das ist schon eine Mega-Geschichte, ein geiles Unternehmen", so Söder. Hier werde kranken Menschen Hoffnung gegeben. Mit über 7.700 Arbeitsplätzen vor Ort habe das Biotech-Unternehmen eine immense Bedeutung für den Landkreis Weilheim-Schongau, die Region und den gesamten Freistaat.
Neubau mit modernster Produktionstechnik geplant
Das Gebäude ergänzt den Standort Penzberg, an dem Roche bereits rund 7.700 Mitarbeiter beschäftigt und Grundstoffe für jährlich 27 Milliarden diagnostische Tests weltweit produziert. Das neue Produktionsgebäude soll modernste Produktionstechniken ermöglichen und soll nach neuesten Umweltstandards gebaut werden. Die Solarpanele auf dem Dach des Gebäudes könnten rund 100 Privathäuser mit Strom versorgen. Gleichzeitig wird ein neues Biomasse-Heizkraftwerk gebaut. Damit sollen knapp 20 Prozent des CO2-Ausstoßes für das Werksgelände mit über 7.700 Mitarbeitern eingespart werden.
Standort-Penzberg bietet ab 2028 über 200 Arbeitsplätze
Die Produktion soll 2028 mit zunächst 200 Mitarbeitern starten. Die Geschäftsführerin von Roche Diagnostics Penzberg, Claudia Fleischer, sagte dem BR, dass der Standort Penzberg weiter zu den wichtigsten Entwicklungs-Schwerpunkten der Roche-Familie gehöre. Penzberg biete neben einer Vielzahl qualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit der Nähe zu München Synergien zu Spitzenforschung und innovativen Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Biotechnologie.
Mit Informationen von dpa
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