Nachdem sich allein im Juli mehrere Jugendliche lebensgefährlich beim Klettern auf Zugwaggons verletzt haben, warnt die Rosenheimer Bundespolizei im Vorfeld zu den Sommerferien Kinder und Jugendliche davor, in die Nähe von Zuggleisen und -anlagen zu kommen.
Gefahr bei Oberleitungen - auch ohne direkte Berührung
Von den Bahn-Oberleitungen gingen extreme Gefahren aus, da sie unter einer Hochspannung von bis zu 15.000 Volt stünden, heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Selbst ohne direkten Kontakt seien Spannungsüberschläge möglich. "So kann es schon aus einer Nähe von mehreren Metern zu einem tödlichen Stromschlag, zumindest aber zu schwersten Verbrennungen kommen, ohne dass die Leitung berührt worden wäre." Die Bundespolizei Rosenheim warnt deswegen dringend davon ab, auf Waggons zu klettern, oder auch Drachen oder Luftballons in der Nähe von Bahn-Oberleitungen steigen zu lassen. Auf diesem Video zeigt die Bundespolizei die Gefahren [externer Link].
Züge haben bis zu 1.000 Meter Bremsweg
Auch warnt sie vor dem bloßen Aufenthalt im Gleisbereich: Züge, die mit 100 km/h unterwegs sind, bräuchten bis zu 1.000 Meter Bremsweg, Ausweichen könne ein Zug ohnehin nicht. Ebenso könnten Steine auf den Schienen schwerwiegende Folgen haben: "Im schlimmsten Fall kann ein Zug beim Überfahren sogar entgleisen", schreibt die Bundespolizei.
Fälle von Waggonkletterern häufen sich
Allein im Juli gab es drei schwerwiegende Unfälle auf Bahnanlagen in Oberbayern: In Wolfratshausen und München-Trudering kletterten Jugendliche auf Waggons und verletzten sich dabei schwer, ein 19-Jähriger starb kurz darauf im Krankenhaus. Bei dem Vorfall in Wolfratshausen soll ein14-Jähriger sich aufgerichtet und in die mit 15.000 Volt betriebene Oberleitung gegriffen haben. Es gab einen elektrischen Lichtbogen, der ihn und einen 16-jährigen Begleiter traf. Beide erlitten schwere Verbrennungen.
"Trainhopping" auf TikTok populär
Auf der beliebten Videoplattform TikTok tauchen immer wieder Videos auf, in denen User damit angeben, auf Züge zu klettern oder gar außen mitzufahren. Ob diese Challenges und Mutproben mit den Unfällen in Oberbayern zusammenhängen, ist allerdings noch unklar.
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