"Schade und traurig" findet Simon Messner die Vorwürfe seines Vaters. Dieser hatte in einem Interview mit der Apotheken-Umschau (externer Link) gesagt, dass es einer seiner größten Fehler gewesen sei, seinen Kindern vor seinem Ableben einen Großteil seines Vermögens zu überlassen. Diese wüssten den Wert seiner Großzügigkeit nicht zu schätzen. Auf BR-Anfrage hat Reinhold Messner den Inhalt des Interviews bestätigt. Darüber hinaus will er sich nicht weiter äußern.
"Verstehe den Vorwurf nicht"
Im Interview mit dem BR widerspricht Simon Messner nun seinem Vater. Er schätze das Erbe, das er von seinem Vater bekommen hat, sehr: zwei Bergbauernhöfe im Vinschgau in Südtirol seien das. Er habe das seinem Vater auch immer so vermittelt. "Deswegen verstehe ich den Vorwurf eigentlich im Grunde nicht", sagt Simon Messner.
Außerdem sehe er – anders als sein Vater – keine Parallele zwischen dem Überschreiben der Erbschaft und dem Bruch der Familie. Das sei step-by-step passiert und habe andere Gründe, glaubt Simon Messner. Er jedenfalls verstehe sich gut mit seinen Geschwistern.
Museen werden von Tochter geleitet
Zu Reinhold Messners Erbe gehört auch die Messner Mountain GmbH. Sie betreibt sechs Messner-Museen (MMM) in Sulden, Juval, Firmian, Bruneck und am Monte Rite sowie das von Stararchitektin Zaha Hadid entworfene Museum am Kronplatz. Die überwiegende Mehrheit der Anteile an der Museums-GmbH besitzt seine Tochter Magdalena Messner, die auch Geschäftsführerin ist. Ihr Vater ist nur mit rund sieben Prozent beteiligt. Magdalena Messner äußert sich auf Nachfrage des BR nicht zu den jüngsten Äußerungen ihres Vaters.
Vor Kurzem hat dieser nach Berichten von RAI Südtirol jedoch angekündigt, bei keinen Veranstaltungen in diesen Museen mehr präsent zu sein. Ein im Bau befindliches siebtes Museum bei Sexten soll nicht im MMM-Verbund betrieben werden. Wozu es genau dienen soll, ist noch unklar.
Seit 2016 betrieb Messner gemeinsam mit seinem Sohn Simon die Messner Mountain Movie GmbH. Diese geschäftliche Zusammenarbeit haben Vater und Sohn Messner beendet.
Auch Simon Messner ist ein hervorragender Bergsteiger
Reinhold Messner ist der bekannteste Extrembergsteiger der Welt. Gemeinsam mit seinem Kletterpartner Peter Habeler erreichte er 1978 als erster Mensch ohne Unterstützung durch Flaschensauerstoff den Gipfel des Mount Everest. Zwei Jahre später beging er den Gipfel solo. Messner war zudem der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestieg. Im September wird er 80 Jahre alt.
Auch sein Sohn Simon ist ein hervorragender Alpinist. Er hat viele Erstbegehungen absolviert, u.a. in den Alpen und im Karakorum.
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