Brote, Brötchen, Wurst und Gemüse auf Holzbrett.
Bildrechte: BR/Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks e.V./Thorsten Kern
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Die Gemeinde Roßtal will mit den Bürgern das Brot brechen. Oder die Tapas, Fladen oder was die Menschen sonst noch mitbringen.

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Roßtal isst bunt: 170 Gäste bei Picknick für Menschenrechte

Roßtal isst bunt: 170 Gäste bei Picknick für Menschenrechte

Die Gemeinde Roßtal im Landkreis Fürth hat ein Zeichen für Demokratie, Gemeinschaft und gegen Ausgrenzung gesetzt. Dazu hatte sie zu einem gemeinsamen Picknick geladen, denn Essen verbindet. 170 Menschen nahmen die Einladung am Donnerstagabend an.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Zum ersten "Picknick für Demokratie" in Roßtal im Landkreis Fürth sind am Donnerstagabend rund 170 Bürgerinnen und Bürger gekommen. Das Aktionsbündnis "Roßtal ist bunt" als Organisator zeigte sich auf BR-Nachfrage sehr zufrieden mit der Teilnehmerzahl und freute sich, dass besonders viele junge Familien mit Kindern gekommen seien. Viele von ihnen hätten das begleitende Programm genutzt, hieß es.

Das Aktionsbündnis hatte die Einwohnerinnen und Einwohner von Roßtal zum gemeinsamen Essen und Trinken in der Schulstraße aufgerufen. Mit dem Picknick sollte die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Roßtaler gestärkt und bewusst auf Demokratie und Menschenrechte aufmerksam gemacht werden, erklärte der Markt Roßtal in einer Pressemitteilung.

Pläne entstanden nach Correctiv-Recherchen

Mitorganisator, Jörn Künne, Pfarrer der evangelischen Gemeinde Roßtal hatte im BR Interview erzählt: Nach den Recherchen von Correctiv hätten sich Vereine, Parteien und die Kirche zusammengesetzt und überlegt, wie sie gemeinsam ein Zeichen für die Demokratie setzen könnten.

Im Januar hatte das Recherche-Kollektiv bekannt gemacht, dass sich AfD-nahe Personen im November in Brandenburg getroffen und rassistische und ausländerfeindliche Pläne besprochen haben sollen. Darunter konkrete Pläne zur sogenannten 'Remigration', also der Ausweisung von Migrantinnen und Migranten aus Deutschland durch rechtliche und politische Maßnahmen.

Die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen von vergangenem Wochenende, bei denen die AfD jeweils knapp ein Drittel der Stimmen gewann, machten ein solches Zeichen "für das demokratische Miteinander umso wichtiger." Die AfD gilt in Teilen als gesichert rechtsextremistisch und antidemokratisch.

Gemeinsam Essen schafft Gemeinschaft

Die Veranstalter wollten also ein Zeichen setzen, "aber nicht nur mit Vorträgen und politischen Veranstaltungen", erzählt Künne. Also überlegte das Team, was die Menschen in Roßtal verbindet. Und kam auf Essen: Beim gemeinsamen Picknick könne sich jede und jeder mit einbringen. "Und die Leute merken, dass das Leben in der Gemeinschaft viel schöner ist, als wenn man andere ausgrenzt", sagt der Pfarrer.

Das Teilen von Speisen sollte symbolisch dafür stehen, wie der Austausch und das Miteinander Vorurteile und Barrieren abbauen können. Deshalb waren die Besucher dazu aufgerufen, Spezialitäten aus ihrer Heimat mitzubringen und sie beim Picknick mit anderen zu teilen. Dafür war eine große Tafel in der Schulstraße aufgebaut. Neben dem Picknick gab es ein buntes Rahmenprogramm mit Musik und Aktionen für Kinder und Jugendliche.

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