Schloss Neuschwanstein erstrahlt bald in neuem Glanz
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Schloss Neuschwanstein erstrahlt bald in neuem Glanz

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"Dauerbaustelle" Neuschwanstein: Ein Ende ist absehbar

Sieben Jahre dauerten die umfangreichen Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen auf Schloss Neuschwanstein. Nun erstrahlt das weltbekannte Märchenschloss bald wieder in seiner vollen Pracht. Was noch zu tun ist – und wieviel alles gekostet hat.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Sieben Jahre hat es gedauert, nun ist die aufwändige Restaurierung der Innenräume des Märchenschlosses in Hohenschwangau so gut wie abgeschlossen: Der berühmte Sängersaal und der prunkvolle Thronsaal sind fertig saniert. Das hat der Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker bei einem Termin im Schloss am Donnerstagvormittag verkündet. In den nächsten Wochen stünden nur noch kleinere Arbeiten an.

20 Millionen Euro für 93 königliche Räume

Seit 2017 wurden im Schloss Neuschwanstein alle für Besucherinnen und Besucher zugänglichen Räume umfassend saniert, ebenso die ehemalige Königswohnung im Torbau. Es handelt sich dabei laut Füracker um die umfangreichste Schloss-Restaurierung seit der Grundsteinlegung vor 150 Jahren: 93 Räume, über 600 Fenster und Türen und mehr als 5.000 Quadratmeter Wandfläche mussten gesäubert, überarbeitet und teils neu bemalt werden.

Insgesamt 20 Millionen Euro flossen in den vergangenen sieben Jahren in die Restaurierung der Prunkräume. Betrachtet man die vergangenen 30 Jahre, hat der Freistaat Bayern somit über 40 Millionen in die gesamte Schlossanlage investiert, unter anderem in die Sanierung der Fassade.

Ein besonderer Arbeitsplatz - unter besonderen Bedingungen

Minister Füracker bedankte sich bei allen, die "an den kunsthistorisch bedeutenden und technisch nicht immer einfachen Arbeiten" beteiligt gewesen sind. "Gemeinsam haben wir das wohl bekannteste Schloss der Welt wieder in seinem vollumfänglichen Glanz erstrahlen lassen", so der Minister.

Ziel war es laut der Schlösserverwaltung, das Schloss jedoch nicht aussehen zu lassen wie vor 150 Jahren. "Wenn es in neuem Glanz erscheint, dann ist es völlig falsch gelaufen. Man soll die Alterung sehen", so Restaurator Heiko Oehme.

Eine von vielen Herausforderungen, mit denen die zahlreichen Restauratorinnen und Restauratoren zu kämpfen hatten: Die Arbeiten fanden während des laufenden Betriebes statt. Um diesen nicht zu stören, wurde teilweise sogar nachts gearbeitet.

Besucherandrang und Klima setzten dem Märchenschloss zu

Notwendig war die umfassende Renovierung geworden, weil vor allem im Sommer täglich mehr als 6.000 Besucher und Besucherinnen König Ludwigs Märchenschloss besichtigen. Deren Atemluft, aber auch das alpine Klima und die Sonneneinstrahlung setzten der historischen Schlosseinrichtung über die Jahre zu. Im Fokus der Arbeiten stand daher "die Wiederherstellung eines gepflegt gealterten Erscheinungsbilds der Originaleinrichtung", so der Minister.

Mit den intensiven Arbeiten an den Prunkräumen seit 2017 wurden auch die Tragwerksicherungen im Dachwerk über dem Thronsaal vorgenommen und zahlreiche Schutzmaßnahmen eingebaut: Die originalen Holzböden haben Schutzbeläge bekommen, zudem wurden an den Fenstern UV-Schutzfolien angebracht und eine Lüftungsanlage eingebaut. Auch die Barrierefreiheit sowie die Sicherheitsmaßnahmen im Allgemeinen wurden optimiert.

Schloss Neuschwanstein als UNESCO-Weltkulturerbe?

Bereits seit 2015 stehen die Königsschlösser auf der deutschen Vorschlagsliste zur Ernennung zum Unesco-Welterbe beim Welterbezentrum in Paris. Im Juni 2023 hatte sich eine Mehrheit der Schwangauer Bürger in einem Bürgerentscheid dafür ausgesprochen, Schloss Neuschwanstein auf die Liste um die Bewerbung als Weltkulturerbe aufzunehmen. Das Welterbekomitee der Kulturorganisation der Vereinten Nationen hat angekündigt, sich im kommenden Jahr mit den Schlössern König Ludwigs II. von Bayern befassen.

Nachdem die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am weltbekannte Schloss nun bald abgeschlossen sind, blicke man "nun gespannt und voller Hoffnung der Entscheidung unseres Antrags zur Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe entgegen", so Füracker bei seinem Termin auf Schloss Neuschwanstein.

Im Audio: Schloss Neuschwanstein erstrahlt bald in neuem Glanz

Bayerns Finanzminister Albert Füracker mit Mitarbeitern, Landrätin und Journalisten im restaurierten Wohnzimmer von Schloss Neuschwanstein.
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Bayerns Finanzminister Albert Füracker mit Mitarbeitern, Landrätin und Journalisten im restaurierten Wohnzimmer von Schloss Neuschwanstein.

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