In Würzburg gehen die Arbeiten an der Schönbornkapelle des Kiliansdoms weiter. Heute wurden mit Hilfe eines Schwerlastkrans die zehn je etwa 1,60 Meter hohen und rund 200 Kilogramm schweren sogenannten Vasen vom Dach abgenommen. Das teilt die Diözese Würzburg mit. "Ich freue mich, dass die Arbeiten jetzt endlich losgehen", sagt Dompropst Weihbischof Paul Reder. Im Anschluss an den Abbau der Skulpturen und die Abdichtung der durch das Entfernen der Vasen offenen Stellen im Kupferdach kann das Sicherungsgerüst von der Barockkapelle entfernt werden. Das soll bis Ende Dezember 2024 abgeschlossen sein. Weitere Schritte hängen von der Sicherstellung der Finanzierung ab.
Gerüst diente zunächst als Schutzmaßnahme
Seit Juli 2020 hat die Schönbornkapelle ein Schutzgerüst. Grund war, dass Figurenelemente drohten in den öffentlichen Raum zu fallen. Um diese Gefahr abzuwehren, wurde die Barockkapelle eingerüstet. Nach einem mehrjährigen Baustopp, den die Diözese aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen verhängte, wurde im vergangenen Jahr schließlich mit den Voruntersuchungen für eine Restaurierung begonnen. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass der Skulpturenbestand (bestehend aus zehn Vasen und 15 Skulpturen) der Schönbornkapelle starke Schäden aufweist, heißt es in der Mitteilung. Für eine Kostenschätzung müsse man die Skulpturen abbauen und einlagern. Für diese Zwischenlagerung wird das Depot der Kunstsammlungen des Bistums genutzt.
Kosten für die Restaurierung der Skulpturen noch unklar
Die Kosten für den Abbau, den Transport, die Spenglerarbeiten und den Gerüstabbau belaufen sich laut der Diözese auf rund 80.000 Euro. Die Finanzierung hierfür ist gesichert. "Für die weiteren Arbeiten hoffen wir, aufgrund der besonderen Bedeutung der Schönbornkapelle weitere Geldgeber mit ins Boot holen zu können", erklärte der Weihbischof. Die Skulpturen müssen mindestens eineinhalb Jahre trocknen und werden dann restauriert. Nach der Fassadenrenovierung sollen sie wieder an ihren ursprünglichen Ort kommen. Eine Restaurierung der Skulpturen vor Ort sei aufgrund der hohen Schäden nicht möglich, so die Diözese.
Fassaden-Renovierung wird zwei Jahre dauern
Das Konzept für die Restaurierung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege erstellt. Die reine Sanierung der Außenfassade (ohne die Vasen und Skulpturen) wird demnach voraussichtlich zwei Jahre dauern. Die Schönbornkapelle ist an das nördliche Querhaus des Kiliansdoms angebaut. Sie wurde ab 1721 von Balthasar Neumann im Auftrag von Johann Philipp Franz von Schönborn und von Friedrich Carl von Schönborn als Grablege für die Familie Schönborn errichtet und 1736 vollendet.
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