Die Menschen in Bayern sind deutschlandweit am seltensten überschuldet. Im Schnitt sind im Freistaat 5,9 Prozent der volljährigen Verbraucher betroffen, wie eine aktuelle Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zeigt. Bundesweit sind es 8,1 Prozent. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann.
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Während der Bundesdurchschnitt minimal zurückging, stieg die Quote im Freistaat erstmals seit Jahren an – wenn auch nur um 0,06 Prozentpunkte. Der Vorsprung Bayerns ist allerdings weiter deutlich – im zweitplatzierten Baden-Württemberg liegt die Überschuldungsquote mit 6,7 Prozent um fast einen Punkt höher, ganz zu schweigen vom letztplatzierten Bremen mit 11,8 Prozent.
Spitzenreiter in Sachen Bonität: der Landkreis Eichstätt
Und auch der Blick auf die Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte zeigt Bayern ganz vorne. Unter den 50 Landkreisen und Städten mit den niedrigsten Überschuldungsquoten sind 44 im Freistaat. Allen voran die Landkreise Eichstätt mit nur 3,5 Prozent, Erlangen-Höchstadt mit 3,9 und Schweinfurt mit 4,0 Prozent.
Acht Städte liegen unter dem Bundesdurchschnitt
Schlechter als der Bundesdurchschnitt schneiden nur acht kreisfreie Städte ab – am schlechtesten Hof mit 12,2 Prozent und dem bundesweiten Platz 375 – von 400. Straubing liegt mit 10,2 Prozent auf Rang 344, Nürnberg auf 332 mit 9,6 Prozent.
Städte deutlich schlechter als die Landkreise
Insgesamt schneiden die bayerischen Städte sehr viel schlechter ab als die Landkreise. Betrachtet man nur die bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, ist keine einzige in der besseren Hälfte. Noch am besten schneidet Erlangen ab: Bayernweit auf Rang 53, bundesweit auf Platz 68 – aber weit hinter dem zugehörigen Landkreis auf Rang zwei. München kommt bayernweit auf Rang 82 – bundesweit ist das Platz 211. Der Landkreis München dagegen liegt im Deutschlandranking auf Platz 39.
Häufig betroffen: Geringverdiener
In den vergangenen Jahren ist die Überschuldung in Deutschland zurückgegangen. Auch in Bayern ist die Quote trotz des jüngsten leichten Anstiegs deutlich niedriger als noch vor einigen Jahren. Dennoch ist die Lage für einzelne Gruppen laut Creditreform weiterhin schwierig. Geringverdiener machen demnach die hohen Energie- und Lebensmittelpreise zu schaffen. Überdurchschnittlich häufig betroffen sind der Studie zufolge auch Jüngere sowie alleinerziehende Frauen. Insgesamt sind allerdings Männer häufiger überschuldet. Für seinen "Schuldneratlas" wertet Creditreform anonymisierte Daten aus amtlichen Registern, Online-Händlern und anderen Quellen aus.
Mit Material von dpa
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