Für die Einsatzkräfte in Memmingen ist mittlerweile das Gröbste erledigt: Mehrere Häuserzeilen hatte eine verheerende Explosion am Freitagabend verwüstet. Seitdem waren Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, Stadtwerke und Bauhof im Einsatz, um die zerstörten Häuser wieder zugänglich zu machen. Aus den Trümmern wurde noch am Freitagabend die Leiche eines 17-jährigen Jugendlichen geborgen, einen Tag später konnten die meisten Anwohner in die umliegenden Häuser zurückkehren. Das komplett zerstörte Reiheneckhaus bleibt gesperrt, dort geht am Montag die Spurensuche weiter.
Einsatzleiter: "Immenses Schadensbild"
Bis zu 400 Meter weit waren die Trümmer geflogen und hatten ein "immenses Schadensbild" verursacht, wie der Einsatzleiter des Technischen Hilfswerks, Klaus Liepert, beschrieb: Zerborstene Fenster und Dachziegel, zertrümmerte Wände und weitflächig verteilter Schutt hatten das Wohngebiet in einen Fall für den Katastrophenschutz verwandelt. Mehrere Dutzend Gebäude mussten evakuiert werden.
Die meisten Anwohner können zurück
Für die Sicherung der Gebäude waren am Wochenende teilweise über hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW, aber auch Fachleute von Stadtwerken und Bauhof in dem Wohngebiet unterwegs. Die Arbeitsbedingungen in der Hitze sei besonders auf den Hausdächern "nicht ganz einfach" gewesen, berichtete THW-Einsatzleiter Liepert. Trotzdem gelang es, einen Großteil der Wohnungen wieder zugänglich zu machen – mit provisorischen Abdeckungen gegen den Regen in der Nacht und notdürftig vernagelten Fenstern gegen den Wind. Um die Instandsetzung der Gebäude müssen sich die Bewohner und Eigentümer ab jetzt selbst kümmern.
Polizei und Landeskriminalamt ermitteln
Die Ermittlungen zur Ursache der Explosion gehen am Montag weiter. Die Polizei schließt einen Gasaustritt als Auslöser nicht aus. Das sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West der Deutschen Presseagentur am Sonntag. Auch Anwohner hatten unmittelbar nach der Explosion von Gasgeruch berichtet. Laut Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher waren die städtischen Gasleitungen und Anschlüsse in der Straße erst kürzlich überprüft worden – ohne Beanstandung. "Gas heißt ja nicht nur Erdgas", gab der THW-Einsatzleiter zu bedenken und verwies vor allem auf die Wucht der Detonation. Was genau die Explosion ausgelöst hat, das sollen nun Experten von Polizei und Landeskriminalamt herausfinden.
Mit Informationen von dpa.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!