Aus bislang ungeklärter Ursache hat es am Freitag gegen 17.20 Uhr eine Explosion in einem Wohnhaus in Memmingen gegeben. Nach ersten Erkenntnissen ist die Zerstörung enorm. Aus den Trümmern bargen die Rettungskräfte die Leiche eines 17-Jährigen. Der vermisste Jugendliche war tot in einem ebenfalls stark beschädigten Nachbarhaus gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen.
Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) berichtete im BR-Gespräch zudem von einem verletzten Feuerwehrmann. Ein 68 Jahre alter Hausbewohner, nach dem zunächst gesucht worden war, war während der Explosion nicht im Haus gewesen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ihn habe die Polizei unversehrt angetroffen.
Haus eingestürzt – Sachschaden groß
Die Explosion ereignete sich im Bereich "Im Kalker Feld". Der Sachschaden ist groß, da das Haus komplett eingestürzt ist. Ein Mitarbeiter des Lagezentrums sprach von einem "Riesen-Schadensbild" und einer "enormen Schuttmenge", die zunächst abgetragen werden müsse. Dafür ist unter anderem ein Bagger des Technischen Hilfswerks im Einsatz.
Außerdem wurden laut Polizei geparkte Fahrzeuge und angrenzende Gebäude beschädigt. Bei einem Haus sei die Statik gefährdet, hieß es am späten Abend. Dieses müsse nun gestützt werden. Auf Bildern sind dichter Rauch sowie Trümmerteile zu sehen, die zum Teil 100 Meter weiter geflogen sind. Es gab Verkehrsbehinderungen.
Polizeihubschrauber über Explosionsort
Über dem Wohngebiet kreiste ein Hubschrauber, um den Einsatz zu koordinieren und sich ein Schadensbild aus der Luft machen zu können. Zur Verstärkung mussten auch Einsatzkräfte aus dem nahen Baden-Württemberg anrücken.
Die Betreuungsgruppe der Polizei und die Notfallseelsorge leisteten nach Polizeiangaben vor Ort umfangreiche Betreuungsmaßnahmen für die Angehörigen und Betroffene.
Für Oberbürgermeister Rothenbacher geht es jetzt darum, zu schauen, welche Gebäude rund um den Explosionsort "auch weiterhin bewohnbar sind oder für wen wir jetzt Unterkünfte finden müssen". Auch er zeigte sich bestürzt angesichts des "unglaublichem Schadens". Zugleich dankte er den Einsatzkräften. Er sei "beeindruckt" davon, in welch kurzer Zeit diese "in großer Zahl" vor Ort gewesen seien.
Mit Informationen von dpa
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