Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

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Spitzelvorwürfe gegen BAMF-Mitarbeiter

Türkische Asylbewerber erheben schwere Vorwürfe gegen Mitarbeiter deutscher Behörden. Diese könnten sie an regierungsnahe Medien in ihrer Heimat verraten haben, so ihr Verdacht.

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Es gebe mehrere Fälle, in denen regierungsnahe türkische Medien kurz nach Anhörungen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder bei Ausländerbehörden den genauen Aufenthaltsort der Asylbewerber in Deutschland nannten. In einer gemeinsamen Recherche berichten das ARD-Magazin "Report Mainz" und der "Spiegel" darüber. Die Betroffenen wurden in den türkischen Medien als "Terroristen" diffamiert, teils wurde explizit auf ihr Asylverfahren Bezug genommen.

Staatsschutz ermittelt

Die Betroffenen schildern, dass sie zuvor ihre Identität streng geheim gehalten hätten. Daher beschuldigen sie Mitarbeiter des BAMF, die Informationen weitergegeben zu haben. In mindestens zwei Fällen ermitteln laut "Spiegel" und "Report Mainz" nun Staatsschutzabteilungen der Polizei.

Das BAMF teilte den Medien mit, sich in diesem Jahr in 15 Fällen von freiberuflichen Dolmetschern getrennt zu haben, "vor allem aufgrund von Verletzungen der Neutralitätspflicht". Es sei allerdings kein Fall bekannt, in dem Mitarbeiter Informationen über Asylbewerber an türkische Behörden weitergegeben hätten.

600 türkische Beamte wollen Asyl

Seit dem Putschversuch in der Türkei 2016 haben allein mehr als 600 ranghohe türkische StaatsbeamteBis Mitte September hätten 250 Inhaber türkischer Diplomatenpapiere und 380 Bewerber mit Dienstausweisen für hohe Staatsbeamte Asyl in der Bundesrepublik beantragt, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung aufDie Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind derzeit