BR-Reporterin Eva Heime absolviert den Sporttest der Polizei
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BR-Reporterin Eva Heime absolviert den Sporttest der Polizei - Ist sie fit genug für den Polizeidienst?

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Sporttests an Schulen – So wirbt die Polizei um Nachwuchs

Wer zur Polizei will, muss einen Sporttest bestehen. Viele junge Leute haben Respekt davor. Deshalb geht die bayerische Polizei direkt an Schulen, um den Test dort durchzuspielen – nun zum ersten Mal auch in Schwaben. Das wird bei dem Test verlangt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die bayerische Polizei besucht regelmäßig Schulen, um dort den Sport-Einstellungstest durchzuspielen und so geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Heuer war das Recruiting-Team der Polizei zum ersten Mal in Schwaben unterwegs.

Bankdrücken, Pendellauf, Bankspringen, Ausdauerlauf

Einen Sporttest ableisten zu müssen, sei für viele eine Hürde, sagt Markus Trieb, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Schwaben-Nord. "Wir wollen die Angst davor nehmen und ihnen zeigen, dass der Test machbar ist", sagt Trieb. Die Aufgaben: Bankdrücken, Pendellauf, Bankspringen und ein zwölfminütiger Ausdauerlauf. Um den Test zu bestehen, genügt eine Durchschnittsnote von 4,5. Bei allen Übungen sind Kraft, Ausdauer und Koordination gefragt. "Die Ausbildung bei der Polizei ist ja auch sportlich, deshalb braucht man eine gewisse Grundfitness. Aber wir kommen so auch ins Gespräch und das ist entscheidend", sagt Trieb weiter. Unter den Bewerbern bestehen 84 Prozent den Sporttest, 16 Prozent scheitern.

Zehn bis zwanzig Prozent melden sich nach dem Test

Im laufenden Schuljahr war das schwäbische Polizeiteam an zehn Schulen, darunter Gymnasien, Fachoberschulen und Realschulen, zum Beispiel in Augsburg, Neusäß und zuletzt in Donauwörth. Die Schülerinnen und Schüler an der dortigen Heilig Kreuz Realschule sahen die ungewöhnliche Sportstunde mit gemischten Gefühlen: Eine hatte Respekt vor dem Bankdrücken. Ein anderer meinte, dass der Test mit ein bisschen Vorbereitung schon geht und eine andere würde sogar sehr gern zur Polizei, während einer ihrer Mitschüler damit hadert: "Sportlich könnte es schon was werden, aber ob es mein Traumberuf ist, weiß ich nicht", sagte er.

Insgesamt 500 Schülerinnen und Schüler hat die Polizei damit erreicht. Die Rückmeldungen von Lehrkräften und Schülern seien sehr positiv. Neben Nachwuchswerbung gehe es darum, den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu begegnen, sagt Trieb. Die erste Bilanz der Sport-Challenge falle positiv aus: "10 bis 20 Prozent melden sich nach dem Test dann für eine Einstellungsberatung oder sagen, dass sie gern zur Polizei möchten", so Trieb.

Keine Nachwuchssorgen bei der bayerischen Polizei

Nachwuchssorgen gebe es bei der bayerischen Polizei derzeit nicht, betont der Pressesprecher. Im aktuellen Ausbildungsjahr 2024 haben sich rund 12.200 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Aber: "Wir müssen auch schauen, dass wir in den nächsten Jahren gut aufgestellt sind", so Trieb.

Im gesamten Bewerbungsverfahren ist der Sporttest aber nur ein Baustein. Wer sich bei der Polizei bewirbt, muss neben dem Sporttest noch weitere Tests durchlaufen, zum Beispiel einen Sprach- und Grundfähigkeitstest – dabei werden unter anderem logisches Denkvermögen und Gedächtnis geprüft.

Den Anfang für die Nachwuchswerbung an Schulen hat die oberfränkische Polizei im Mai 2023 gemacht. Inzwischen finden die Sport-Challenges auch noch in Unterfranken und Oberbayern Süd statt. In den Regierungsbezirken Mittelfranken, Niederbayern und Oberpfalz sind die Sporttests an Schulen in Planung.

Sporttest der Polizei an einer Schule.
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Sporttest der Polizei an einer Schule.

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