Studenten der Technischen Hochschule Augsburg haben dieses Jahr bei der 19. Betonkanu-Regatta in Brandenburg ordentlich abgeräumt. Das Boot der angehenden Bauingenieure war das Ergebnis einer Seminararbeit.
Um das Betonkanu ins Wasser zu lassen, sind vier kräftige Männer notwendig. Denn wie Student Filip Jovancic erklärt, wiegt das Boot ungefähr 120 Kilogramm, ist knapp sechs Meter lang und fast einen Meter breit.
Bei Olympia wird das Betonboot nicht zu sehen sein
Das Boot, gebaut im letzten Semester, habe schon ordentlich gelitten, erzählt Student Corbinian Lindermayr: "Massentauglich ist das natürlich nicht, man sieht schon die ersten Risse. Bei Olympia wird man das sicher nicht sehen."
Es sei mehr um praktische Erfahrungen mit dem Baustoff Beton und was man daraus basteln könne gegangen, sagt der Dozent, Professor Jürgen Huber: "Der Beton wird reißen, das Boot wird untergehen. Man muss die Risse möglichst fein verteilen, damit es schwimmt. Wir haben in Ermangelung an Material normales Putzgewebe genommen, wie man es aus dem Hausbau kennt. Das nächste Boot wird wahrscheinlich aus Carbonbeton gebaut."
Baukosten des Betonboots: 3.000 Euro
Mit einfachen Mitteln also, aber auch mit viel Engagement haben die Studenten ihren Prototyp entwickelt und schließlich gebaut. Das zweisitzige Kanu wurde mit der Gesamtnote 1,3 belohnt. Das Augsburger Kanu gilt mit Baukosten von rund 3.000 Euro als geradezu "billig" - die Konkurrenz aus dem In- und Ausland ist teilweise zehnmal so teuer.
Gewonnen hat das Augsburger Team trotzdem. "Auf der Ziellinie sind wir gegen die Boje gefahren, da ist auch die Spitze abgebrochen. Es ist halt nur Beton und dadurch etwas spröde, aber es hat so lange gehalten, wie es halten musste", erzählt Lindermayr.
Das Augsburger Sieger-Kanu wird jetzt ohnehin außer Dienst gestellt. Einen schöneren Platz als sein Vor-Vorgänger bekommt es hoffentlich. Denn das Kanu von 2017 ist nur noch ein Blumenkübel vor der Werkstatt.
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