Bauarbeiten Konverterstation Bergrheinfeld
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Für die Bauarbeiten zur Konverterstation bei Bergrheinfeld braucht der Netzbetreiber Tennet bis zu drei Millionen Liter Trinkwasser.

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Drei Millionen Liter Trinkwasser für Suedlink-Konverterstation

Bis zu drei Millionen Liter Trinkwasser braucht der Netzbetreiber Tennet. Damit soll der Baugrund vorbereitet werden für eine geplante Suedlink-Konverterstation bei Bergrheinfeld. Jetzt hat das Landratsamt Schweinfurt dazu Stellung bezogen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nach der BR-Berichterstattung, dass Netzbetreiber Tennet für die Baugrundvorbereitung einer geplanten Konverterstation für die Gleichstromtrasse SuedLink auf dem Gelände des ehemaligen Felsenhofes bei Bergrheinfeld im Landkreis Schweinfurt bis zu drei Millionen Liter Trinkwasser braucht, teilt das Landratsamt Schweinfurt heute mit, dass die Untere Naturschutzbehörde „nach aktuellem Stand zu keiner Zeit in Bezug auf eine mögliche Wasserentnahme“ aus umliegenden Gewässern wie dem Main beteiligt gewesen sei.

Landratsamt nicht beteiligt

„Es wurde durch sie insofern auch kein Antrag abgelehnt“, schreibt das Landratsamt Schweinfurt heute an den BR. Gegenüber dem BR hatte ein Tennet-Sprecher am 10.07.2024 telefonisch gesagt, dass die Untere Naturschutzbehörde einen Antrag dazu abgelehnt habe. Auf Nachfrage sagte der Tennet-Sprecher heute wörtlich: „Wir haben keinen formellen Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde gestellt.“ Tennet schrieb am 10.7.2024, dass, um den Baugrund vorzubereiten, ein Boden-Bindemittel-Gemisch hergestellt werden müsse. „Aktuell gehen wir davon aus, dass sich für die Stabilisierung der gesamten Fläche ein Wasserbedarf von etwa 2.500 bis 3.000 Kubikmeter Wasser ergibt; die Gesamtmenge des benötigten Wassers hängt dabei stark von den aktuellen Witterungsbedingungen ab,“ hieß es von Tennet.

Alternativen zu Trinkwasser gesucht

Um den Einsatz von wertvollem Trinkwasser so gering wie möglich zu halten, war laut Tennet vor Beginn der Baumaßnahme nach einer Möglichkeit gesucht worden, den Wassereinsatz zu minimieren. Dies sei auch durch die Wahl eines geänderten Bindemittels gelungen. Tennet habe auch versucht, Alternativen zu Trinkwasser zu finden. Beantragten Entnahmen von Wasser aus den Kläranlagen in Geldersheim und Schweinfurt habe jedoch das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen nicht zugestimmt.

Zur möglichen Entnahme von Wasser beispielsweise aus dem Main als Alternative zur Nutzung von Trinkwasser hieß es von Tennet am 10.7. wörtlich: „Davon rät die ökologische Baubegleitung vor Ort dringend ab, da bei einer Entnahme von Wasser aus einem offenen Gewässer dies unter anderem negative Auswirkungen auf die Mikroorganismen des jeweiligen Gewässers haben könnte. Darüber hinaus würde bei einer Entnahme des Wassers aus dem Main die Transportroute direkt in Bergrheinfeld am Kindergarten vorbeiführen. Dies möchten wir ebenfalls vermeiden.“

Wasser kommt mit Tanklastwagen

Das Wasser wird mit Tanklastwagen zur Baustelle gebracht. Es kommt laut Tennet von der „Rhön-Maintal-Gruppe“. Die geplante Gleichstromtrasse „SuedLink“ soll in Wilster bei Hamburg starten und vor allem Windstrom vom Norden in den Süden Deutschenlands bringen. Die Trasse soll von Thüringen kommend bei Mellrichstadt nach Bayern führen und dann etwa entlang der A 71 unter anderem bis Bergrheinfeld gehen. Teilweise soll eine Erdverkabelung realisiert werden. Bei Bergrheinfeld soll der Gleichstrom über die Konverterstation in Wechselstrom umgewandelt und dann über das neu errichtete Umspannwerk ins Stromnetz eingespeist werden.

2028 soll – wenn die Leitungen komplett errichtet sind – auch die Konverterstation in Bergrheinfeld einsatzfähig sein. Laut Wikipedia fasst ein 50-Meter-Schwimmbecken mit einer Breite von 20 Metern und einer Tiefe von zwei Metern zwei Millionen Liter Wasser. Pro Badegast ersetzten Bäder durchschnittlich 30 Liter am Tag.

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So soll die geplante Konverterstation in Bergrheinfeld einmal aussehen

Dieser Artikel ist erstmals am 12.07.2024. auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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