Vor dem Landgericht Coburg beginnt an diesem Dienstag der Prozess um den Mord in einem Blumenladen in der Lichtenfelser Innenstadt. Angeklagt ist ein zur Tatzeit 17-jähriger Gymnasiast aus Lichtenfels. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 18-Jährigen vor, die Blumenverkäuferin im März vergangenen Jahres mit mehreren Messerstichen brutal getötet zu haben.
Angeklagter hatte es wohl auf Tageseinnahmen abgesehen
Nach der Tat, die sich kurz vor Ladenschluss zugetragen haben muss, soll der Mann mehrere hundert Euro aus der Kasse genommen und mit einem Fahrrad geflüchtet sein.
Nach BR-Informationen plant der Angeklagte, zu Beginn des Prozesses ein Teilgeständnis abzulegen. Die Staatsanwaltschaft geht demnach davon aus, dass der junge Mann geplant hatte, die 50-jährige Verkäuferin zu töten, um an die Tageseinnahmen zu kommen. Dieses Geld soll er am Tatabend zur Begleichung einer Gebühr für einen Angelkurs benötigt haben.
Mehr als 30 Zeugen und Sachverständige geladen
Das Gericht hat nach Angaben von Gerichtssprecher Timm Hain mehr als 30 Zeugen und Sachverständige geladen. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: "Der Grund liegt im Alter des Angeklagten, er war zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt, ist als Jugendlicher zu behandeln. Nach der gesetzlichen Regelung ist das Verfahren daher zwingend nicht öffentlich", so der Gerichtssprecher.
Als Nebenkläger wird in dem Verfahren auch die Familie der getöteten 50-jährigen Frau im Gerichtssaal anwesend sein. Die Anwältin der Familie wollte sich im Vorfeld nicht äußern.
18-Jährigem droht Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren
Nach BR-Informationen waren die Ermittler dem mutmaßlichen Täter unter anderem durch Videoaufzeichnungen auf die Spur gekommen. Das Fahrrad des Jugendlichen führte schließlich zum damals 17-Jährigen. Der junge Mann konnte rund zwei Wochen nach der Tat vor dem Gymnasium in Lichtenfels festgenommen werden.
Sollte der Angeklagte wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm nach Jugendstrafrecht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. Ein Urteil wird Ende Januar erwartet.
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