Mitarbeiter der Spurensicherung und Bestatter stehen am Fundort einer Frauenleiche bei Sauerlach.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Tiedemann/Vifogra
Audiobeitrag

Mitarbeiter der Spurensicherung und Bestatter stehen am Fundort einer Frauenleiche bei Sauerlach.

Audiobeitrag
>

Tötungsdelikt in Sauerlach: Täter und Opfer waren ein Paar

Tötungsdelikt in Sauerlach: Täter und Opfer waren ein Paar

Nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Frau in Sauerlach bei München starb auch der 22-jährige Tatverdächtige aus dem Landkreis Deggendorf. Die beiden sollen ein Paar gewesen sein. Nun sucht die Polizei nach Zeugen und will Anwohner befragen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach der Gewalttat an einer jungen Frau im Landkreis München gehen die Ermittler von einer Beziehung zwischen Täter und Opfer aus. Die Polizei hatte am Samstag die Leiche der Frau an einem Feldweg bei Sauerlach gefunden, der schwer verletze Mann war in der Nähe. Die beiden sollen ein Paar gewesen sein. Heute hat die Polizei einen Zeugenaufruf gestartet und plant eine Anwohnerbefragung.

  • Zum Artikel: Täter frühzeitig stoppen - Wie Femizide verhindert werden könnten

Täter und Opfer kannten sich

Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch berichtete, wird weiterhin eine Beteiligung von anderen Personen ausgeschlossen. Nach Angaben der Polizei waren der aus dem Landkreis Deggendorf stammende 22-Jährige und die 19-Jährige aus dem Landkreis Erding seit gut einem Jahr ein Paar. Er oder sie hatten wohl einen Bezug zu Sauerlach – dem Tatort. Die Kripo vermutet, dass der 22 Jahre alte Deutsche aus Deggendorf die Frau tötete, und dann Suizid beging.

Täter alarmierte selbst Notruf

Am Samstag gegen 14.15 Uhr wählte der Mann selbst den Notruf. Am Telefon erklärte er der Einsatzzentrale, dass er soeben bei Sauerlach eine Frau getötet habe und sich jetzt selbst das Leben nehmen werde. Laut Polizei war die nur wenige Minuten lange Kommunikation schwierig, weil der 22-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits schwer verletzt war und sich nur noch unverständlich ausdrücken konnte.

Tödliche Stichverletzungen durch Taschenmesser

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften versuchte daraufhin, mit Unterstützung eines Hubschraubers, den Tatort ausfindig zu machen. Gegen 15 Uhr konnte schließlich die 19-Jährige tot auf einem Feldweg außerhalb von Sauerlach aufgefunden werden. Kurz danach wurde in unmittelbarer Nähe auch der schwerverletzte 22-Jährige entdeckt. Er wurde sofort mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, wo er jedoch noch am Abend starb.

Vor Ort stellten die Ermittler die mutmaßliche Tatwaffe, ein Taschenmesser mit acht Zentimeter Klingenlänge, sicher. Die Mordkommission geht davon aus, dass der Mann damit der 19-Jährigen tödliche Stich- und Schnittverletzungen im Bereich des Oberkörpers zugefügt hatte. Anschließend verletzte er sich mit demselben Messer so schwer, dass er wenige Stunden später an den Folgen starb. Das Motiv und die Hintergründe der Tat sind weiter unklar.

Polizei sucht nach Zeugen

Nach dem gewaltsamen Tod der 19-Jährigen am Wochenende hat die Polizei am heutigen Mittwoch einen Zeugenaufruf gestartet. Die ermittelnde Mordkommission bittet Personen, die am Samstag in Sauerlach verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen könnten, sich zu melden.

Verschiedene Medien berichten, dass sich die beiden vor der Tat in Sauerlach gestritten hätten. Eine solche Auseinandersetzung ist den Ermittlern bislang nicht bekannt. Nach wie vor unklar ist auch, wie die zwei nach Sauerlach angereist sind und warum sie sich dort aufhielten. Geplant ist jetzt eine Anwohnerbefragung in der 9.000-Einwohner-Gemeinde südöstlich von München. Zeitpunkt und Umfang sind noch nicht bekannt.

Mit Informationen von dpa.

Der Bayerische Rundfunk berichtet - vor allem wegen möglicher Nachahmer-Effekte - in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer die zuständige Redaktion sieht es durch die Umstände der Tat geboten. Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, kontaktieren Sie bitte umgehend den Bayerischen Krisendienst unter der Notrufnummer 0800-6553000 oder die Telefonseelsorge unter Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!