Der Freistaat Bayern bleibt bei seiner Entscheidung und lehnt die Tram durch den Englischen Garten weiterhin ab. Das haben die Stadtwerke München (SWM) am Dienstag in einer Mitteilung bekanntgegeben. Der Freistaat Bayern habe seine Ablehnung gegenüber den Stadtwerken und dem Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München abschließend bekräftigt, hieß es.
Freistaat hat das letzte Wort
Als Eigentümer des Englischen Gartens ist die Zustimmung des Freistaats Voraussetzung, die Trasse durch den Park zu bauen. Der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Ingo Wortmann, sei gerne bereit, die kritischen Punkte zu besprechen. Zum Beispiel, ob es eine Möglichkeit gebe, die Trasse schmaler zu machen. Die Staatsminister Georg Eisenreich (CSU) und Florian Herrmann (CSU) hätten weitere Gespräche aber abgelehnt. Der Münchner Mobilitätsreferent Georg Dunkel bedauert es, dass der Freistaat auf Kompromissvorschläge nicht eingegangen sei.
Staatsregierung will Eingriffe in Englischen Garten verhindern
Bereits im März dieses Jahres hatte die Staatsregierung die Pläne gestoppt. In einem Schreiben an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) begründete Staatskanzleichef Florian Herrmann die Entscheidung so: "Die dem Freistaat Bayern bislang vorgelegten Planungsunterlagen zeigen, dass eine Realisierung der Trambahnstrecke nicht ohne massive, nicht denkmalverträgliche Eingriffe erfolgen kann." Der Baubeginn war eigentlich für Ende 2025 angedacht gewesen.
Millionen Euro Kosten für Planung und Entwicklung verloren
Seit 2018 planen die Münchner Stadtwerke die Tram-Nordtangente und damit auch den Abschnitt durch den Englischen Garten. Die SWM habe bis zuletzt den Antrag auf Planfeststellung vorbereitet und etwa 5,4 Millionen Euro in die Planung gesteckt sowie mehrere Millionen Euro in die Entwicklung der Akku-Trams investiert, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Aktion Münchner Fahrgäste kritisiert die Entscheidung des Freistaates. Sie fordert die Stadtwerke München und den Freistaat Bayern auf, sich nochmal zusammenzusetzen und eine minimalistische Lösung zu diskutieren.
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