Das Bild zeigt einen Entwurf einer der beiden geplanten Hängebrücken durch den Frankenwald.
Bildrechte: Landkreis Hof

Der Planungsverband der Gemeinden Issigau und Lichtenberg hat den Bebauungsplan für die Hängebrücken über das Lohbach- und Höllental beschlossen.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Umstrittene Frankenwaldbrücken nehmen erste Hürde

Sie sollen den Tourismus in Franken ankurbeln: die weltweit längsten Hängebrücken über das Lohbach- und das Höllental im Landkreis Hof. Bei der Planung ist ein erster Meilenstein erreicht, gleichzeitig können nun Gegner des Millionenprojekts klagen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die umstrittene Planung für die weltweit längsten Hängebrücken über zwei Täler im Frankenwald hat am Mittwoch eine wichtige Hürde genommen: Mit großer Mehrheit hat der Planungsverband der beiden Gemeinden Issigau und Lichtenberg im Landkreis Hof am Nachmittag den Bebauungsplan beschlossen. Damit kann nun demnächst der Landkreis Hof als Bauherr den Bauantrag einreichen.

Bund Naturschutz will gegen Bauvorhaben klagen

Ein Zeitpunkt steht allerdings noch nicht fest, so eine Kreissprecherin auf BR-Anfrage. Gleichzeitig können nun aber auch Gegner gegen das ambitionierte Tourismusprojekt klagen. "Die Vorbereitung laufen", sagte Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer der Kreisgruppe Hof des Bund Naturschutz nach der öffentlichen Verbandssitzung dem BR. Eine solche Klage muss innerhalb eines Jahres eingereicht werden, hat allerdings keine aufschiebende Wirkung auf einen möglichen Baubeginn.

Massive Kostensteigerung bei Frankenwaldbrücken

Die Gegner der Frankenwaldbrücken befürchten negative Auswirkungen von den jährlich bis zu 300.000 Besuchern auf den Frankenwaldbrücken, die unter anderem über das Naturschutzgebiet Höllental führen. Außerdem wird auch die enorme Kostensteigerung kritisiert. Zu Beginn der Planung war von zwölf Millionen Euro die Rede, die bislang aktuellste Kostenschätzung aus dem Jahr 2022 lag bei rund 41 Millionen Euro. Der Landkreis Hof rechnet mit bis zu 80 Prozent Zuschuss vom Freistaat Bayern.

Mit der Bebauungsplansatzung haben die Kommunalpolitiker von Issigau und Lichtenberg auch einen sogenannten Durchführungsvertrag beschlossen. Damit verpflichtet sich der Landkreis Hof, alle Kosten für Planung, Bau und Unterhalt der beiden Hängebrücken über das Lohbach- und das Höllental zwischen Lichtenberg und Issigau zu tragen. Die AfD-Fraktion im Hofer Kreistag hat einen Stopp für die weitere Planung beantragt, darüber sollen die Kreisräte in der Sitzung am kommenden Freitag abstimmen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!