Der Freistaat Bayern hat im letzten Jahr mehr als 163 Millionen Euro bei Verkehrssündern eingenommen - soviel wie noch nie. Im Jahr davor lagen die Einnahmen aus Verwarnungen und Bußgeldern im Straßenverkehr noch bei 142 Millionen Euro. Das hat das Bayerische Polizeiverwaltungsamt in Straubing bekannt gegeben.
Nicht hohe Einnahmen das Ziel, sondern Verkehrssicherheit
Die Zentrale Verkehrsordnungswidrigkeiten-Stelle in Straubing und die Zentrale Bußgeldstelle in Viechtach verschicken alle Verwarnungen und Bußgeldbescheide für Verkehrsverstöße in Bayern. Es sei aber nicht "das Ziel, Rekordeinnahmen zu erzielen", so der Präsident des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts, Timo Payer: "Das oberste Ziel ist und bleibt die Verkehrssicherheit."
Löwenanteil: Bußgelder wegen zu schnellen Fahrens
Im letzten Jahr wurden insgesamt rund 1,98 Millionen Verwarnungen und Bußgeldbescheide verschickt. Das waren knapp 2,5 Prozent mehr als 2022. Bei mehr als der Hälfte, nämlich rund 1,08 Millionen, ging es um Geschwindigkeitsverstöße. Für zu schnelles Fahren muss man seit der Novelle der Bußgeldkatalogverordnung, die Ende 2021 in Kraft trat, deutlich mehr bezahlen. Das ist auch einer der Hauptgründe für die Mehreinnahmen.
Höhere Bußgelder schrecken Raser nicht ab
Die höheren Bußgelder für zu schnelles Fahren haben bisher aber nicht zu einem Rückgang der Geschwindigkeitsverstöße geführt. Ihre Zahl ist 2023 sogar noch einmal leicht um 2,8 Prozent gestiegen. Die erhöhten Bußgeldsätze schrecken also potenzielle Verkehrssünder nicht ab, so der Präsident des Bayerischen Polizeiverwaltungsamts, Timo Payer. Die Zahlen zeigen, so Payer, dass "weiterhin konsequente Verkehrskontrollen erforderlich sind".
Die Palette der Verstöße im Straßenverkehr geht insgesamt vom Falschparken über zu wenig Abstand halten bis hin zu Alkohol und Drogen am Steuer. Dabei geht die Zahl der Einsprüche gegen Bußgeldbescheide zurück. Sie lag 2023 bei 4,2 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit zwanzig Jahren.
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