Der Münchner Wirtschaftsreferent ist zugleich Wiesnchef und heißt ab 1. März Christian Scharpf (SPD). Sein Vorgänger Clemens Baumgärtner (CSU) wurde nach sechs Jahren vom Stadtrat nicht wiedergewählt, weil die Rathauskoalition mittlerweile nicht mehr schwarz-rot, sondern grün-rot ist.
So ganz hat es der scheidende Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner noch nicht verwunden. "Ich wollte weitermachen, aber ich habe nicht dürfen", sagt er mit hörbarer Wehmut. Aus der Münchner Politik will er sich aber nicht verabschieden – im Gegenteil. "Ich komme wieder", hat er in seiner letzten Stadtratssitzung am Mittwoch versichert.
Baumgärtner: Der Wiesnchef, der Stadtchef werden will
Das erklärte Ziel des CSU-Mannes: Münchner Oberbürgermeister werden und den Sozialdemokraten Dieter Reiter ablösen. Dann könnte er künftig sogar selbst beim Oktoberfest anzapfen. Sicher ist: Den selbsterklärten Wiesn-Fan Clemens Baumgärtner wird man auch weiter regelmäßig beim größten Volksfest der Welt antreffen: "Ich bin immer gerne hingegangen, und das werde ich mir jetzt auch nicht nehmen lassen", sagte er BR24.
Scharpf: Der Wiesnchef, der schon Stadtchef war
Wiesnchef ist ab morgen aber ein anderer. Christian Scharpf war bisher Ingolstädter Oberbürgermeister. Oktoberfest-Erfahrung hat auch er - nicht zuletzt als Klarinettist einer Blaskapelle. Jedes Jahr gehe er mit der Kapelle beim Trachten- und Schützenumzug mit, und er spiele auch auf der "Oidn Wiesn", erzählte er bei seiner Vorstellung im vergangenen Jahr. Nun freue er sich auch auf die Organisation der Wiesn.
Wirtschaftsreferent - ein Job mit Perspektive
Als Wirtschaftsreferent warten freilich auch noch andere Herausforderungen auf Christian Scharpf. Wie sehr man mit dem Posten Wirtschaftsreferent glänzen kann und welche Karrierechancen sich daraus ergeben, zeigt sich an Dieter Reiter, der selbst dieses Amt bekleidete, bevor er Münchens Oberbürgermeister wurde. Viele sehen in Scharpf mittelfristig einen möglichen Nachfolger.
Daheim in München wie in Ingolstadt
Er selbst hatte den Wechsel von Ingolstadt nach München aber nicht mit Karriereaussichten, sondern mit familiären Gründen erklärt. Scharpf, der schon Büroleiter von Münchens Alt-OB Christian Ude (SPD) war, hat trotz seines Amtes in Ingolstadt seinen Lebensmittelpunkt nach wie vor in der bayerischen Landeshauptstadt. Seine Frau und seine vier Kinder leben in München. Die Frage, ob er irgendwann Dieter Reiter folgen könnte, stelle sich für ihn derzeit nicht, erklärt Scharpf.
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