Der Gegenwind weht den Verantwortlichen schon am Eingang des Bobinger Ortsteils ins Gesicht. Auf einem großen Plakat steht geschrieben: "Burgwalden kämpft!" Und die Anwohner meinen es ernst. Denn die Bedenken sind jetzt nach dem Hochwasser in Schwaben nicht mehr von der Hand zu weisen, sagt Maximilian Ottens von der Bürgerinitiative "Gegenwind".
Anwohner fürchten zusätzliche Hochwassergefahr
Etwa 1.770 LKW-Ladungen für Stahl und Beton sind nötig, allein um die Fundamente für die angedachten zehn Windräder zu bauen, hat Ottens ausgerechnet. Das versiegele die Flächen, nichts würde mehr wachsen, fürchtet er. Und wenn die Windkraftanlagen einmal stehen sollten, dann drohe weitere Gefahr: "Wo soll das Wasser versickern dort oben am Höhenzug? Das Wasser läuft schräg runter. Und wir kriegen nur noch mehr Hochwasser."
Windräder könnten Erholungsidylle zerstören
Burgwalden liegt drei Kilometer vom Bobinger Ortsrand entfernt mitten im Forst. Auf einer langen schmalen Straße geht es erst einen langen Berg hinauf und dann wieder steil hinunter. Die Siedlung mit ihren Fischweihern und einer Ausflugswirtschaft ist ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende. Ein Golfplatz liegt gleich daneben. Ein Ort voller Ruhe weitab vom Großstadtlärm, der weitläufige Wald ein Juwel, findet Anwohner Daniel Füchsle: "Es ist nicht nachvollziehbar, dass jetzt genau da Windräder reingestellt werden müssen. Das kann man nicht einfach opfern!"
Kommune ist verpflichtet, Windkraft-Flächen auszuweisen
Bayern muss 1,8 Prozent seiner Fläche für die Windkraft hergeben. Das wurde vom Bund im sogenannten Windenergieflächenbedarfsgesetz (WinBG) festgelegt. Und Bobingens Bürgermeister Klaus Förster hat Verständnis für die Befürchtungen der Anwohner. Aber die Kommune sei verpflichtet, entsprechende Flächen auszuweisen. Im Süden der Stadt sei das nicht möglich, hier liegt der Militärflughafen Lechfeld, daher bleibe nur den Wald im Norden, das Areal gehört der Familie Fugger. Jetzt aber müsse erst einmal geprüft werden, ob dort überhaupt der Bau möglich sei.
In einem Jahr soll feststehen, ob der Bau von zehn Windrädern auf dem Höhenzug bei Burgwalden überhaupt möglich ist. Ungeachtet dessen will die Bürgerinitiative "Gegenwind" weiter Unterschriften sammeln. 2.500 Menschen haben ihre Petition bereits unterzeichnet.
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