Das Fabrikgebäude mit entsprechenden Anlagen der Firma Heidelberger Zement in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz.
Bildrechte: BR/Michael Buchner

Das Zementwerk in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf zählt zu den 30 größten Kohlendioxid-Produzenten des Landes

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Zementwerk in Burglengenfeld soll klimafreundlicher werden

Wegen seines CO₂-Ausstoßes zählt das Zementwerk in Burglengenfeld zu den 30 klimaschädlichsten Industrieanlagen Deutschlands. Jetzt soll das Werk deutlich umweltfreundlicher werden. Geplant ist ein gewaltiger Akku, gespeist aus erneuerbaren Energien.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Das als "Bayerns größter Klimakiller" bekannte Zementwerk in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf soll künftig verstärkt mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Der Bauausschuss des Stadtrats billigte mit einer Gegenstimme den Plan für einen Batteriespeicher, der aus einem 100-Megawatt-Akku in 40 Containern besteht.

"Zukunftsweisende" Investitionen von rund 230 Millionen Euro

Die Fertigstellung des knapp eine Viertelmilliarde Euro teuren Projekts ist bis 2027 geplant, berichtete Stadtbaumeister Franz Haneder am Donnerstag, 13. Juni, dem BR-Studio in Regensburg. Jetzt beginnt die öffentliche Diskussion über das Projekt. Haneder nennt es "zukunftsweisend". Betreiber ist das Unternehmen Suncorona aus Leimen in Baden-Württemberg, dessen Geschäftsführer Oliver Schlink in der Sitzung zugeschaltet war.

Günstiger Strom aus erneuerbaren Energien

Konkret will das Unternehmen neben dem Zementwerk auf einem 20.000 Quadratmeter großen Gelände den gewaltigen Akku bauen, in dem günstig eingekaufter Strom aus erneuerbaren Quellen gespeichert und bei Verbrauchsspitzen des Betriebs abgerufen werden kann. Somit kann Geld gespart und die CO₂-Bilanz verbessert werden.

Bundesweites Vorreiter-Projekt

Bundesweit dürfte es kaum ein vergleichbares Projekt geben. Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände, das bereits jetzt dem börsennotierten Konzern Heidelberg Materials, ehemals Heidelberger Zement, gehört, ist eine riesige Photovoltaik-Anlage geplant, unter der auch eine landwirtschaftliche Nutzung und der Bau von Freizeiteinrichtungen möglich ist.

Zementwerk-Betreiber will CO₂-Bilanz verbessern und Geld sparen

Heidelberg Materials ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Zement und der größte Hersteller von Transportbeton. Das Zementwerk Burglengenfeld gehört laut WWF zu den "Dirty Thirty" in Deutschland, also zu den 30 größten Kohlendioxid-Produzenten des Landes. In Bayern ist das Zementwerk mit 900.000 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß laut der Umweltorganisation die größte Klimabelastung.

Der Zement als Grundlage für den Beton für die Bauwirtschaft wird bei sehr hohen Temperaturen bis zu 1800 Grad gefertigt. Die Grundlage für Zement ist Kalkstein. Bei der sogenannten Kalzinierung wird das im Kalkstein gebundene CO₂ gelöst und in die Atmosphäre entlassen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!