Der Schotte Craig Ferguson wird bei seiner Ankunft in München gefeiert.
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13.06.2024: Der Schotte Craig Ferguson wird bei seiner Ankunft in München gefeiert.

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Zu Fuß zum EM-Auftakt: Willkommensfeier für Schotten in München

Muskelkater war sein täglicher Begleiter: Nun ist der Schotte Craig Ferguson nach einem 1.500 km langen Fußmarsch in München angekommen, pünktlich zum EM-Start. Sein Landsmann Ethan Walker kam mit dem Rad. Beide sammelten Geld für einen guten Zweck.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Schon bevor die Schotten am Freitag den Rasen betreten, wurde in München ein Schotte groß gefeiert. Der 20 Jahre alte Craig Ferguson, der zu Fuß rund 1.500 Kilometer zurückgelegt hat, ist am Donnerstag, einen Tag vor dem EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland, in München am Marienplatz angekommen. Seit Mai lief der 20-Jährige vom Hampden Park Stadion in Glasgow nach München - für einen guten Zweck.

"Es fühlt sich großartig an"

Am Marienplatz wurde der junge Mann, der Kilt und das schottische Trikot trug, vor allem von seinen Landsleuten, aber auch von Passanten und anderen Fußballfans freudig begrüßt - mit Bier, Champagner und Dudelsack-Klängen. Auch die schottische Nationalhymne wurde angestimmt. Der stellvertretende Botschafter Kieran Drake schrieb auf X (ehemals Twitter). "Gratulation Craig. Was für eine Leistung!" "Es fühlt sich großartig an", sagte Craig Ferguson in München. "Das Feedback zu meiner Reise ist unglaublich. Das zeigt, wie toll die schottischen Fans sind. Wir unterstützen uns immer."

Auch auf Instagram bedankte sich Ferguson bei seinen Unterstützern. Er habe 60.000 Britische Pfund (rund 71.300 Euro) für die mentale Gesundheit von Männern gesammelt. Es sei ihm nicht nur wichtig gewesen, Geld zu sammeln, sondern auch, Aufmerksamkeit für das Thema zu wecken.

Geld für mentale Männergesundheit

Über eine Online-Fundraising-Plattform sammelte Craig Spenden für "Brothers in Arms" (Externer Link). Die schottische Organisation setzt sich für Männergesundheit ein und will mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass die Zahl der Suizide in Schottland verringert wird. Etwa 75 Prozent aller Suizide würden von Männern begangen, heißt es auf der Website. Selbsttötung sei die Haupt-Todesursache von Männern unter 45 Jahren. Craig sagte in Interviews, man könne Männer gut über Fußball erreichen, mit seiner Aktion wolle er das Thema Suizid aus der Tabuzone holen. Anfang der 2000er-Jahre waren die Suizid-Raten in Schottland besonders hoch. Seither gibt es politische Programme zur Prävention.

Craig durchquerte auf seinem Fußmarsch England, die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Im Durchschnitt ging er am Tag um die 40 Kilometer. Muskelkater und Schmerzen in den Beinen waren seine täglichen Begleiter, wie er auf Instagram und TikTok berichtete.

Craigs Tipp: 1:0 für Schottland

Die Idee zu dem langen Fußmarsch hatte ein Freund, wie er in München erzählt. Dieser hatte ihm vor etwa sieben Monaten aus Spaß vorgeschlagen, doch zu Fuß zur EM zu laufen. Zunächst hatte Craig nicht mal ein Ticket für das Eröffnungsspiel, inzwischen schon. Sein Tipp für das Auftaktspiel am Freitagabend: "Ich kann nicht von Glasgow bis hierher laufen und dann sagen, dass wir nicht gewinnen. 1:0 für Schottland."

19-jähriger Schotte radelte nach München

Neben Craig hatte sich noch ein Schotte für einen guten Zweck auf den Weg nach München gemacht: Ethan Walker ist mit dem Fahrrad aus Glasgow nach Bayern gefahren. Das teilte die britische Botschaft mit. Der 19-Jährige legte laut Unterstützern rund 1.200 Kilometer auf dem Rad zurück.

Walker war im vergangenen Jahr bei einem Verkehrsunfall in den USA lebensgefährlich verletzt worden. Nun war er in Begleitung seines Arztes Gordon Mackay und zwei Freunden unterwegs, um Spenden für ein Krankenhaus in Indien zu sammeln – so sind bislang bereits gut 13.000 Britische Pfund (rund 15.500 Euro) zusammengekommen. Bei seiner Ankunft wurde Walker vom britischen Generalkonsul Mark Dittmer-Odell empfangen.

Mit Informationen von dpa

Bildrechte: picture alliance/dpa | Peter Kneffel
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Der 19-jährige Ethan Walker aus Huntly, Schottland, nach seiner Fahrt mit dem Fahrrad von Glasgow nach München.

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