Zahlreiche Zigarettenstummel liegen in einem Aschenbecher an einem öffentlichen Gebäude in München.
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16.000 Menschen in Bayern sterben jährlich an den Folgen von Tabakkonsum

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16.000 Menschen sterben in Bayern pro Jahr durchs Rauchen

Trotz Schockbildern und Präventionsmaßnahmen ist der Anteil von Rauchern in Bayern gestiegen. Auch sterben wieder mehr Menschen, zum Beispiel an Lungenkrebs. Gesundheitsministerin Gerlach fordert zum Verzicht auf und setzt auf Prävention in Schulen.

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Mindestens 16.000 Menschen im Freistaat sterben laut Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. "Bei den Männern in Bayern ist Lungenkrebs die häufigste krebsbedingte Todesursache, bei Frauen die zweithäufigste", sagte die CSU-Politikerin am Donnerstag mit Blick auf den Weltnichtrauchertag am Freitag.

Im Jahr 2020 hatte die damalige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (ebenfalls CSU) die Zahl der Toten in Folge von Tabakkonsum in Bayern noch mit mindestens 15.000 angegeben. Die Werte beruhen auf Angaben zu tabakbedingten Sterbefällen des Tabakatlas 2020 des Deutschen Krebsforschungszentrums. 

Raucher haben deutlich niedrigere Lebenserwartung

Rauchen zähle zu den schwersten gesundheitlichen Risikofaktoren in Deutschland, sagte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Christian Weidner. Es schädige nahezu jedes Organ, vor allem das Herz und die Lunge, und fördere die Entstehung von Krebserkrankungen.

Mehr als 80 Prozent der Lungenkrebsfälle werden demnach durchs Rauchen verursacht. Insgesamt seien im Jahr 2022 5.346 Menschen in Bayern an Luftröhren- oder Lungenkrebs verstorben. Außerdem hätten Raucher eine deutlich geringere Lebenserwartung

Zahl der Raucherinnen und Raucher steigt leicht

Auch der Anteil von Raucherinnen und Rauchern an der Bevölkerung im Freistaat habe zuletzt wieder leicht zugenommen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Demnach stieg der Anteil der Raucher in Bayern von 2018 bis 2021 von 21 auf 22 Prozent, der der Raucherinnen im selben Zeitraum von 15 auf 16 Prozent.

In den Jahren zuvor war die Quote jeweils deutlich gesunken: 2012 hatten demnach noch 28,8 Prozent der Männer und 20,8 Prozent der Frauen im Freistaat geraucht. Dabei hat Bayern nach wie vor die niedrigste Raucherquote bundesweit. Gerlach betonte die Bedeutung von konsequentem Verzicht auf Tabakkonsum und frühzeitiger Prävention in Schulen.

E-Zigaretten keine "gesunde" Alternative

LGL-Präsident Weidner warnte auch vor den Risiken von Zigaretten-Alternativen wie Wasserpfeifen oder E-Zigaretten. Nach dem Rauchen von Wasserpfeifen enthalte die Raumluft gesundheitsschädliche Substanzen wie Feinstaub, Nikotin, das krebserregende Cadmium oder Benzol.

Auch der Dampf von E-Zigaretten enthalte Stoffe, die die Atemwege reizten, plus in der Regel das Suchtmittel Nikotin sowie in unterschiedlichem Umfang krebserregende Stoffe. "Die beste Alternative bleibt daher, gar nicht zu rauchen", betonte Weidner.

Mit Material von dpa und epd

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